Auf hoher See

 

Hier auf den Lofoten befinden wir uns ja weit im Nordmeer, das macht uns das Wetter immer wieder deutlich. Stundenlanger Regen wäscht Schnee von den Bergen, dass wir befürchten, das prächtige Weiß könnte einem tristen Schwarzgrau weichen. Dann sinken die Temperaturen ein wenig und stundenlange Schneefälle legen wieder eine dicke weiße Decke darüber. Erstaunlich, wie viele Schneeräumfahrzeuge dann unterwegs sind, um Straßen, Plätze, aber auch einige Rastplätze wieder einigermaßen befahrbar zu machen.

Auch Wind und Sturm sind hier häufige Begleiter. Aber, was nun abgeht, stellt jeden Sturm in den Schatten, den wir je erlebt haben. Schon bei Henningsvær haben kräftige Sturmböen an unserem Wohnmobil gezerrt.

Zwischen den Inseln Austvågøya und Gimsøya liegt die Meerenge Gimsøystraumen, eine starke Gezeiten-Strömung. Sie wird von der E10 auf einer hohen Bogenbrücke überquert. Als wir sie erreichen, zeigt ihre Windwarn-Anzeige “gesperrt” an und Windgeschwindigkeiten bis zu 30 m/s, entsprechend ca. 108 km/h. Wie ein paar andere Fahrzeuge vor uns, warten wir auf nachlassenden Wind. Kurzzeitig verschwindet die “gesperrt”-Anzeige und einzelne Fahrzeuge fahren über die Brücke. Einige Fahrer ignorieren die Sperrung ohnehin.

Wir sehen kurz- und mittelfristig keine Perspektive, mit unserem hohen Fahrzeug gefahrlos die Brücke zu befahren. Umkehren und auf unseren Lieblings-Rastplatz Austnesfjorden zu fahren, ist viel zu gefährlich. Plötzlich stehen wir auf der E10 in einer Schneesturmböe und können nicht mal mehr die Straße vor uns sehen. Null Sicht!

Unsere Rettung ist der Rastplatz vor der Brücke, auf dem man nicht länger als vier Stunden parken darf. Aber wir parken garnicht, wir überleben hier die (unruhige) Nacht. Dafür stellen wir das Fahrzeug mit der Rückseite in den Wind. Der schaukelt es trotzdem wie auf hoher See.

english:

On main sea

Here on Lofoten we are far in the Northern Sea, the weather makes us clear again and again. Hours of rain rain washes snow from the mountains that we fear the magnificent white might give way to a dreary black-gray. Then the temperatures drop a little and for hours snow falls again put a thick white blanket over it. It is astonishing how many snowploughs are out and about to make drivable again roads, squares, and some rest areas.

Wind and storm are frequent companions, too. But what is going on, dwarfs every storm we have ever experienced. Already near Henningsvær strong winds have dragged on our motorhome.

Between the islands of Austvågøya and Gimsøya lies the strait Gimsøystraumen, a strong tidal current. It is crossed by the E10 on a high arch bridge. When we reach it, its wind warning display shows „blocked“ and wind speeds up to 30 m/s, corresponding to about 108 km/h. Like a few other vehicles in front of us, we wait for decreasing wind. At short notice, the „blocked“ display disappears and individual vehicles travel over the bridge. Some drivers ignore the blocking anyway.

In the short and medium term, we see no perspective of driving the bridge safely with our high vehicle. To turn back and drive to our favorite rest area, Austnesfjorden, is much too dangerous. Suddenly on the E10 we stand in a snowstorm sqall and can not even see the road in front of us. Zero view!

Our rescue is the rest area before of the bridge, where you may not park longer than four hours. But we do not park, we survive the (restless) night here. For this we place the vehicle with the back in the wind. It still rocks it like on main sea.

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