Dies ist der gesamte Blog unserer Frühlings-Rundreise durch Frankreich
Er enthält die Anreise durch die Niederlande und die Reise rund um Frankreich im Mai und Juni (auf 2 Seiten), einschließlich der Zusammenfassung:
France tour
This is the entire blog of our Spring tour of France
Mühlenerlebnisse in Holland
Auf dem Weg an die französische Kanalküste sind wir durch die Niederlande gefahren. Nordöstlich von Dordrecht (östlich von Rotterdam), in der Provinz Zuid Holland gibt es noch ziemlich viele gut erhaltene Windmühlen. Dieses Exemplar hat uns besonders gefallen. Die Mühle steht in einem Gebiet bei Streefkerk, das gut durch Wander- und Radwege erschlossen ist.
Mill experiences in Holland
On the way to the French canal coast we went through the Netherlands. North-east of Dordrecht (east of Rotterdam), in the province of Zuid Holland there are still quite a few well-preserved windmills. We especially liked this one. The mill is located in an area near Streefkerk, which is well developed by hiking and biking trails.
Ein paar Kilometer weiter, bei Kinderdijk, ist eine große Ansammlung von Windmühlen, die als Welterbe eingestuft sind. Aber da waren massenweise Erben und vermutlich auch Erbschleicher unterwegs (u. A. mehrere Busladungen). Da haben wir schnell das Weite gesucht (und auch gefunden).
A few kilometers further, at Kinderdijk, is a large collection of windmills, which are World Heritage site. But there were among others several busloads of people. So we quickly searched the distance (and found it).
Begeisterung in Zeeland
Wir sind beide seit Jahrzehnten immer wieder in den Niederlanden gewesen und schätzen es sehr. Das Land ist eine gelungene Mischung aus modern und historisch, aus Hochtechnologie und Landwirtschaft, aufgeräumt und behaglich, und das Ganze mit sehr guter Infrastruktur.
Auf dem weiteren Weg nach Frankreich haben wir in Zeeland im Südwesten der Niederlande Station gemacht. Dabei haben wir ein paar hinreißende Orte entdeckt.
Zierikzee ist zwar recht klein, aber einer der bedeutendsten historischen Orte der Niederlande. Wir waren dort am Koningsdag (Montag, 27. April), überall wurde in Orange gefeiert und das Wetter war auch königlich.
Enthusiasm in Zeeland
We both have been in the Netherlands again and again for decades and appreciate it very much. The country is a successful mixture of modern and historical, of high technology and agriculture, tidy and comfortable, entirely with a very good infrastructure.
On the further way to France, we stopped in Zeeland in the south-west of the Netherlands. Thus we discovered a few gorgeous places.
Zierikzee is quite small, but one of the most important historical places in the Netherlands. We were there on the Koningsdag (King’s day, Monday, 27th April), everywhere was celebrated in orange and the weather was royal, too.
Dienstag haben wir Middelburg, die Hauptstadt von Zeeland, besucht. Es hat einen schönen, weitläufigen historischen Hafen und das besondere niederländische Flair. In einem gemütlichen Cafe haben wir in Datteltorte sowie Apfelstrudel mit Vanillesoße und Schlagsahne geschwelgt.
On Tuesday we visited Middelburg, the capital of Zeeland. It has a beautiful, extensive historical harbour and the special Dutch flair. In a cozy cafe, we indulged ourselvs in dates pie and apple strudel with vanilla sauce and whipped cream.
Sanfte Hügellandschaft bei Calais
Calais ist „der“ Fährhafen nach und von England. Wir sind hier auch schon mehr als einmal abgefahren und angekommen. Aber es gibt hier auch Landschaft. Südlich von Calais liegt eine liebliche, sanft geschwungene Hügellandschaft, die ein wenig an die Toskana erinnert.
Gentle hillside landscape near Calais
Calais is „the“ ferry port to and from England. We have departed and arrived here more than once. But there is also landscape here. To the south of Calais lies a lovely, gently rolling hillside, reminiscent of Tuscany.
Auf dem folgenden Bild ist zu erahnen, dass der Ärmelkanal eines der meistbefahrenen Gewässer ist:
In the next pictures can be seen that the English Channel is one of the most navigated waters:
Der Strand von Ambleteuse, nördlich von Boulogne-sur-Mer:
The beach of Ambleteuse, north of Boulogne-sur-Mer:
Streifen zwischen Apfelbäumen
Ein Charakteristikum der Normandie sind Apfelbäume: Einzelne große knorrig alte, Gruppen alter Bäume, Apfelbaum-Felder und -Plantagen. Und fast jeder Bauernhof verkauft Cidre, Calvados und weitere Apfelspezialitäten. Wir haben auch schon zugeschlagen und eingekauft, außer dem Selbstverständlichen auch Apfel-Aperitif, Cidre-Gelee, Konfitüre von karamellisierten Äpfeln sowie Apfelkuchen und Apfeltarte.
Stripes between apple trees
A characteristic feature of Normandy are apple trees: single large, knotty old ones, groups of old trees, apple tree fields and plantations. And almost every farm sells cider, calvados and other apple specialties. We have already bought, apart from the self-evident, also apple aperitif, cider jelly, jam of caramelized apples as well as apple cake and apple pie.
In einem Großteil der Normandie ist eine besondere Art von Fachwerkhäusern weit verbreitet. Dieses Fachwerk unterscheidet sich deutlich von dem in Deutschland. Für besonders gut erhaltene Fachwerkhäuser ist der Ort Crèvecœr-en-Auge bekannt. Häufig haben wir auch filigrane Gardinen in den Fenstern dieser Häuser gesehen. Es war bedeckt und regnerisch, daher ist der Himmel in den Bildern grau.
In a large part of Normandy a special kind of frame houses is widespread. These half-timbered houses are clearly different from the ones in Germany. The village of Crèvecœr-en-Auge is known for its well-preserved frame houses. Often we have also seen filigree curtains in the windows of these houses. The weather was overcast and rainy, so the sky in the pictures is gray.
Danach haben wir noch Beuvron-en-Auge besucht, das auch für seine Fachwerkhäuser bekannt ist. Der Ort ist allerdings ziemlich touristisch ausgeschlachtet. Und dann hat es auch noch geregnet.
Afterwards, we visited Beuvron-en-Auge, which is also known for its frame houses. The place is however quite touristy. And then it was raining.
Landschafts-Schnitzerei und Himmels-Malerei
Der Mont St Michel ist eine der wichtigsten ‚Ikonen‘ Frankreichs. Er liegt in der Normandie kurz vor der „Grenze“ zur Bretagne. Aus einiger Entfernung wirkt er wie eine filigrane Schnitzerei in der Landschaft.
Landscape Carving and Sky Painting
The Mont St Michel is one of the most important ‚icons‘ of France. It is located in Normandy just before the „border“ to Bretagne. From a distance it looks like a filigree carving in the landscape.
Am Abend findet über der Bucht von Mont St Michel am Strand von Cherrueix (Bretagne) ein Wolkenspektakel statt.
In the evening over the bay of Mont St Michel on the beach of Cherrueix (Bretagne) a cloudy spectacle takes place.
Hochtief
An der Küste der Bretagne ist der Gezeitenunterschied extrem, stellenweise bis über zehn Meter. Westlich von St. Malo gibt es sogar ein großes Gezeitenkraftwerk im Mündungstrichter der Rance.
Bei einem Parkplatz-Stop in Saint-Briac-sur-Mer (westlich St. Malo) entdecken wir eine Szenerie, die diesen extremen Tidenhub illustriert (der Himmel ist mal wieder grau).
High-low
On the coast of Bretagne the tide difference is extreme, in places up to over ten meters. To the west of St. Malo, there is even a big tidal power station in the estuary of Rance.
At a parking stop in Saint-Briac-sur-Mer (west of St. Malo) we discover a scenery that illustrates this extreme tidal range (the sky is gray again).
Palus Plage
Wir haben sehr gemischtes Wetter, wie es in der Bretagne offenbar ‚gern genommen‘ wird: Ein Wechsel aus strahlend blauem Himmel mit weißen Wattewolken und Regen in allen Stärken.
Als wir den Stellplatz an einem Küstenzipfel erreichen, den Frau Rumkommer sich gewünscht hat, kommt der Himmel herab. Also kein Strandspaziergang. Wir sind dann noch ein Stück weiter gefahren, zu dem sehr empfohlenen Palus Plage, an dem laut Womo-Führer Stromanschlüsse sein sollten (wir wollten den Wohnmobil-Akku mal wieder richtig voll laden). Dieser Stellplatz ist aber inzwischen völlig eingedampft auf fünf Plätze und die Steckdosen sind weg. Dafür sind wir in einem Funkloch gelandet. Der Strand ist schön und einladend.
We have very mixed weather, as is apparently „gladly taken“ in Bretagne: a change from bright blue skies with white cotton-wool clouds and rain in all strengths.
When we reach the pitch at a coastal headland that Mrs. Roungetter has wished for, the sky comes down. So no beach walk. We then went a bit further, to the very recommended Palus Plage, according to the camper guide with power connections (we wanted to recharge the camper battery again). This place is now completely evaporated to five pitches and the sockets are gone. Additionally, we landed in a dead spot. The beach is nice and inviting.
Raue Küste und Häuschen im Sturm
Der Küstenzipfel bei L’Arcouest ist so, wie wir uns die Küste der Bretagne vorgestellt haben: felsig und rau. Allerdings haben wir herrliches Wetter.
Rough coast and cottage in the storm
The coastal peak at L’Arcouest is the way we imagined the coast of Bretagne: rocky and rough. However, we have wonderful weather.
Gegen Abend, bei der Fahrt durch spektakuläre Landschaft (versteckte Dörfer, verwunschene Hohlwege mit überhängenden Baumalleen), zeitweise in einem rasenden Sturm ist dies Häuschen hinter sturmzerzauster Wiese aufgefallen:
In the evening, driving through spectacular scenery (hidden villages, enchanted hollows with overhanging tree alleys), in a raging storm, a small house behind a stormy meadow caught our eyes:
Wenn das Meer den Strand freigibt
Den extremen bretonischen Gezeitenwechsel erleben wir live. Am frühen Nachmittag in Carantec läuft das Wasser schon ab, als wir eintreffen. In der knappen Stunde, in der wir dort praktisch im Meer herum gestapft sind (in Bereichen, die kurz zuvor noch hoch unter Wasser standen), gibt es den Strand immer weiter frei.
When the sea releases the beach
We experience the extreme breton tide change live. In the early afternoon in Carantec the water is already draining when we arrive. In the scarce hour, we stump in the sea (in areas, which were under high water just before), it releases the beach more and more.
Abends haben wir einen Stellplatz in Saint Pol de Léon, keine zwei Meter von der Kaimauer entfernt. Dort können wir beobachten, wie in wenigen Minuten eine ausgedehnte Fläche vor dem Ort wieder voll Wasser läuft.
In the evening we have a pitch at Saint Pol de Léon, less than two meters from the quay wall. There we can observe, as in a few minutes an extensive area in front of the place again runs full of water.
Steine, Meer und noch mehr Steine
Hier am Pointe de Pontusval hat jemand heftig mit Steinen um sich geworfen, mit sehr großen Steinen. Was wie Granit oder ein anderes ursprüngliches Felsgestein aussieht, ist ein sehr festes Konglomerat aus Steinen und Kies, die irgendwie zusammen gebacken sind.
Da hat sich irgend eine Kraft (oder auch mehrere) alle Mühe gemacht, die originären Felsen zu Steinen, Splittern und Kies zu zerkleinern, und dann backt das wieder zu großen Felsbrocken zusammen. Und jetzt arbeitet das Meer wieder am Zerbröseln. Vielleicht haben wir Sysiphos oder seinen Kumpel nur nicht entdeckt.
Stones, sea and even more stones
Here at the Pointe de Pontusval somebody has thrown violently with stones, with very large stones. What looks like granite or some other original rock is a very solid conglomerate of stones and gravel, somehow caked together.
Some force (or even several) has taken all the effort to crush the original rock to stones, shavings and gravel, and then it bakes together again to big boulders. And now the sea is working on crumbling again. Maybe we only have not notized Sysiphos or his buddy.
Sogar zwischen die Wohnbebauung wurden die Felsbrocken geworfen.
The rocks were thrown even between the residential buildings.
Bretonische Pferde
Schon mehrfach in den letzten Tagen sind uns in der Bretagne Pferde aufgefallen. Sie sind auffällig, weil es nicht die heute weit verbreiteten, schlanken Reitpferde sind, sondern solche, wie wir sie aus unserer Kindheit kennen. Damals wurden sie als „Arbeitsgeräte“ eingesetzt, in der Landwirtschaft oder als Zugpferde für Brauereien. Neben einem Park- und Aussichtsplatz auf unserem Weg bei Kersaint ist eine Weide mit solchen Pferden, ein stämmiger Hengst, sieben Stuten und sechs Fohlen.
Breton horses
Several times already during the past few days, we have noticed horses in Bretagne. They are eye-catching because they are not the today’s widespread, slender riding horses, but rather as we know them from our childhood. At that time, they were used as „working tools“, in agriculture or as draught horses for breweries. Next to a car park and viewpoint on our way near Kersaint there is a pasture with such horses, a stocky stallion, seven mares and six foals.
Dolmen, Menhire, Trolle und Tiere
Die Bretagne ist bekannt für eine große Anzahl frühgeschichtliche Stätten. Frau Rumkommer ist sehr an solchen alten Steinen interessiert. Also haben wir einen Dolmen (eine Art Hünengrab) und zwei bis drei Menhire („einen Hinkelstein kann man immer mal brauchen“) aufgesucht. Einer der Menhire steht unmittelbar neben einer Weide mit Kühen in gesprenkeltem Design, sogar mit Augen-Makeup. Zwischendurch haben wir noch ein altes Gemäuer in den Küstenfelsen und einige bretonische Trolle fotografieret (knorrige Bäume an Hohlwegen).
Dolmens, menhirs, trolls and animals
Bretagne is known for a large number of prehistoric sites. Mrs. Roundgetter is very interested in such old stones. So we have visited a dolmen (a kind of megalithic tomb) and two to three menhirs. One of the menhirs stands directly next to a pasture with cows in speckled design, even with eye makeup. In between, we have also photographed an old masonry in the coastal cliffs and some breton trolls (gnarled trees along hollow ways).
Wo die wilden Kerle wohnen
Viele Felder in der Bretagne sind rundherum mit kleinen Erdwällen eingefasst, auf denen Bäume und Sträucher wachsen. Das ist vermutlich eine Maßnahme, den Wind daran zu hindern, den Humus von den Äckern abzutragen. Bäume und Sträucher wachsen mehr als woanders in die Breite, bilden am ganzen Stamm Zweige. So entstehen auf den Erdwällen mit der Zeit fast undurchdringliche Wände aus Geäst und Strauchwerk. Zur Fahrbahn hin wird das selbstverständlich beschnitten, sonst wären die Wege ja unpassierbar. Auf diese Weise sind sehr viele Hohlwege entstanden. Ein paar der zugewucherten Gebäude und umschließenden Hohlwege haben wir so rechtzeitig bemerkt, dass wir einen Platz an der Straße für das Womo finden konnten, ohne den Verkehr zu behindern.
Where the wild fellas dwell
Many fields in Bretagne are surrounded by small earth walls, on which trees and shrubs grow. This is probably a measure to prevent the wind from removing the humus from the fields. More than elsewhere trees and shrubs grow in breadth, forming branches along the whole stem. Thus on the earth walls almost impenetrable walls of branches and shrubs are formed. To the road, this is of course cut, otherwise the paths would be impassable. Thus many hollow paths are formed. A few of the overgrown buildings and enclosing hollow paths we noticed in time so we could find a place at the road for the camper without hindering the traffic.
Dies zugewachsene Haus ist nicht mehr bewohnt und wurde einfach sich selbst bzw. der Natur überlassen.
One of the overgrown houses is no longer inhabited and was simply left to itself or the nature.
Und dann wollte dies kuschelige Häuschen auch noch entdeckt werden.
And then one cuddly cottage wanted to be discovered, too.
Beim Spaziergang durch Cléden-Cap-Sizun haben wir noch ein paar Motive entdeckt, die zu den obigen einigermaßen passen.
Walking through Cléden-Cap-Sizun, we have discovered a few motifs that fit the above.
Im westlichsten Westen
Der westlichste Punkt des französischen Festlands, der Pointe du Raz an der Atlantikküste der Bretagne, ist fest in der Hand des Tourismus. Weit vor dem Kap dient ein riesiger, sehr gebührenpflichtiger Parkplatz als eine Art Barriere für Alles, das zu dieser ‚Grand Site de France‘ will. Obwohl nur verlängertes Wochenende und Tourismus-Saison noch weit entfernt, war dort „der Bär los“: Unzählige Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, waren wir uns sofort einig: „Weg hier!“
Der Empfehlung des Womo-Führers folgend waren wir vorher schon ’nebenan‘ am Pointe du Van, der nur etwas weniger weit in den Atlantik ragt. Dort waren auch Menschen unterwegs, aber keine Massen. Wir konnten über Straßen und Wege fahren bzw. wandern, kostenlos parken. Und der Pointe du Van ist absolut sehenswert.
In the westernmost west
The westernmost point of the French mainland, the Pointe du Raz on the Atlantic coast of Bretagne, is firmly in the hands of tourism. Far in front of the cape is a huge, very feeble parking as a kind of barrier for everything that wants to get to this ‚Grand Site de France‘. Although only extended weekend and tourism season still far away, „the bear was out“ there: Countless vehicles in the parking lot. Without losing a word about it, we immediately agreed: „Let’s get away!“
Following the recommendation of the camper guide, we have been already ’next door‘ at the Pointe du Van, which is only slightly less far into the Atlantic. There were also people on the road, but not masses. We were able to drive over roads and paths or hike, respectively, park free. And the Pointe du Van is absolutely worth seeing.
Unterhalb ist ein schöner Strand, offenbar gut geeignet für Surfer zum Üben.
Below is a beautiful beach, obviously well suited for surfers to practice.
Penmarc’h
Der Leuchtturm Phare d’Eckmühl am Pointe de Penmarc’h südwestlich von Quimper in der Bretagne zählt zu den höchsten Leuchttürmen Europas. Daneben stehen noch der alte Leuchtturm sowie ein Radarturm auf einem noch älteren Turmgebäude.
The lighthouse Phare d’Eckmühl at Pointe de Penmarc’h southwest of Quimper in Bretagne is one of the highest lighthouses in Europe. There is also the old lighthouse and a radar tower on an even older tower building.
Steine, Steine, Steine
Einige Wettbewerber von Obelix hatten offensichtlich bei Carnac in der südwestlichen Bretagne ihre ‚Showrooms‘. Hier gibt es nämlich mehrere so genannte Steinsetzungen, jeweils mit hunderten, einige mit mehr als 1000 aufrecht stehenden Felsbrocken in Reihen (Alignements). Als sicher gilt, dass sie einige tausend Jahre alt sind, unbekannt ist ihr Zweck. Und sie sind sehr beeindruckend.
Stones, stones, stones
Some competitors of Obelix obviously had their ’showrooms‘ at Carnac in south-western Bretagne. Here there are several so-called stone settings, in each case with hundreds, some with more than 1000 standing rock boulders in rows (Alignements). Accordingly it is certain that they are several thousand years old, their purpose is unknown. And they are very impressive.
Die Zeit scheint stehen geblieben in La Roche-Bernard
Am südwestlichen Rand der Bretagne liegt das kleine, idyllische Städtchen La Roche-Bernard. Aus der Mitte des Ortes führen mehrere Wege abwärts durch einen alten Park zu dem unterhalb liegenden kleinen Hafen. Dieser Park könnte aus einem Märchen der Gebrüder Grimm stammen. Unter Anderem gibt es im Park an einer Quelle einen Gemeinschafts-Waschplatz, der laut Informationstafel (auch in Englisch) bis in die 1950er Jahre genutzt wurde.
Time seems to have stopped in La Roche-Bernard
On the southwestern edge of Bretagne the small, idyllic town of La Roche-Bernard is located. From the center of the village, several paths lead down through an old park to the small harbour below. This park could come from a fairy tale from the brothers Grimm. Among other things, there is a communal wash-house in the park at a spring, which was used up to the 1950s, according to the information panel (also in English).
Insel im Sumpfland
Im Nordwesten der Region Loire Atlantique, gleich südwestlich der Bretange, liegt der Parc Régional de Brière, eine Landschaft aus Sumpf und Kanälen. Eine alte Meeresbucht ist weitgehend verlandet. Darin liegen ehemalige Inseln, die inzwischen durch Straßen miteinander und dem umgebenden ‚Festland‘ verbunden sind. Eine dieser Inseln ist die hübsche Île de Fédrun mit alten Reet gedeckten Häusern.
Island in the swampland
Located in the northwest of the Loire Atlantique region, just south-west of the Bretange, is the Parc Régional de Brière, a landscape of swamp and canals. An old bay has largely landed up. It contains former islands, which are now connected by roads with each other and the surrounding ‚mainland‘. One of these islands is the pretty Île de Fédrun with old thatch-roofed houses.
Ins Wasser gemalt
Die Sonne hat im Parc Régional de Brière, rund um St Joachim, ins Wasser gemalt.
Painted in the water
The sun has painted in the water in the Parc Régional de Brière, around St Joachim.
Saline ohne Salz
Nördlich und südlich der Loire-Mündung gibt es an der Küste Gebiete mit vielen Meerwassersalinen, in denen unter Anderem ‚Fleur de Sel‘ hergestellt wird. Dank eines Tips der Kollegin Kerstin aus der Personalabteilung konnten wir an einer dieser Salinen bei Beauvoir sur Mer in der Vendée (Loire) übernachten.
Der Tip, den ich bekommen habe, ist ‚France Passion‘. Das ist eine Organisation von Bauernhöfen, Winzern, sonstigen handwerklichen Produzenten erleserner Lebensmittel etc., die jeweils ein bis fünf (maximal zehn) Wohnmobilstellplätze kostenlos anbieten. Dafür muss man das Verzeichnis der teilnehmenden Betriebe für 29 € gekauft haben. Dann kann man, sofern noch ein Stellplatz verfügbar ist, als Gast für eine Nacht bleiben. Begrüßung bei Ankunft und Verabschiedung bei Abfahrt sind ‚Pflicht‘. Auf diese Weise haben wir schon einige Male die verschiedensten, besten Leckereien kaufen und an herrlichen, abgelegenen Orten in der Natur übernachten können. Und persönliche Kontakte hatten wir dadurch auch. Heute also erlesenes Meersalz bei Ty An Holen.
Saline without salt
To the north and south of the Loire estuary there are coastal areas with lots of sea water salines, in which among others ‚Fleur de Sel‘ is produced. Thanks to colleague Kerstin from the personnel department, we were able to stay at one of these salines near Beauvoir sur Mer in the Vendée (Loire).
The tip I got is ‚France Passion‘. This is an organization of farms, wine-growers, other handicraft producers of exquisite foodstuffs etc., which each offer one to five (maximum ten) motorhome pitches free of charge. For this you must have bought the list of participating companies for 29 €. Then, if a pitch is available, you can stay as a guest for one night. Greeting on arrival and sendoff on departure are ‚compulsory‘. In this way, we have already been able to buy the most diverse, best treats a few times, and can spend the night in beautiful, secluded places in nature. And we also had personal contacts. So today select sea salt at Ty An Holen.
Ty An Holen, der ‚Paludier‘, der außer französisch auch italienisch, spanisch und englisch spricht, hat uns ausführlich den Prozess der Kristallisation des Salzes unter den hiesigen speziellen Bedingungen erklärt. Zurzeit gibt es kein Salz in den Salinen. Die Sonne scheint noch nicht genug. Aber, schlimmer noch, es hat viel geregnet in letzter Zeit. Darum musste er viel Wasser abpumpen.
Jetzt ist er damit beschäftigt, die Verdunstungsbecken mit Lehm auszukleiden. Der wird bei der Salzgewinnung langsamer warm, als das Wasser, hält aber die Wärme länger. Dadurch entsteht am Boden ein graues Salz, das sich mit dem Calzium des Lehms anreichert. In höheren Wasserschichten kristallisiert das schneeweiße Fleur de Sel aus, schwebt im Wasser und wird vom Paludier mit einer Art Rechen ‚geerntet‘.
Ty An Holen, the ‚Paludier‘, who speaks French as well as Italian, Spanish and English, has explained to us in detail the process of crystallization of the salt under the local special conditions. At present, there is no salt in the salt pans. The sun does not yet shine enough. But, worse, it has been raining a lot lately. That is why he had to pump off a lot of water.
Now he is busy lining the evaporation basins with clay. It gets warm slower than the water during the extraction of salt, but keeps the warmth longer. Thus on the ground a gray salt is produced which accumulates the calcium of the clay. In higher water levels the snow-white Fleur de Sel crystallizes, floats in the water and is ‚harvested‘ by the Paludier with a kind of rake.
Jetzt fahren wir übers Meer
Bereits gestern haben wir uns in Beauvoir sur Mer über die Tidezeiten informiert. Heute um 11:05 Uhr ist Niedrigwasser. Etwa 1 ½ Stunden vorher und nachher ist die ca 5 km lange Überfahrt durchs Watt in der Passage du Gois zur Île de Noirmoutier trockenen Fußes möglich. Der Herumkommer freut sich sehr auf diese Fahrt. Mir ist ein wenig mulmig. Ich denke an die Wattwanderung nach Neuwerk, die vielen Priele, die ich dabei durchwaten musste, die Muschelbänke und die Rettungsinseln, die vermutlich hin und wieder gebraucht werden.
Als wir so gegen 10:00 Uhr auf der Strecke sind, stellen wir fest, dass sich bereits tausende von Autos vor uns auf den Weg gemacht haben. Sie fahren im Schritttempo auf der teils asphaltierten, teils gepflasterten Straße, die bereits vollständig trocken ist.
Now we drive across the sea
Already yesterday we have informed us about the tide times in Beauvoir sur Mer. Today at 11:05 is low tide. About 1½ hours before and after crossing the approximately 5 km long Passage du Gois to the Île de Noirmoutier through the tideland is possible on dry feet. The Aroundgetter is looking forward to this trip. I feel a little queasy. I think of the mudflat hiking tour to Neuwerk, the many tidal creeks I had to wade through, the mussel beds and the rescue islands, which are presumably needed from time to time.
When we are on the track around 10:00 o’clock, we find that thousands of cars have already set off before us. They drive at walking pace on the partly asphalted, partly cobbled street, which is already completely dry.
Links der Straße parken Autos in mehreren Reihen hintereinander und die Menschen strömen mit Fahrrädern oder zu Fuß ins Watt. Alle haben Eimerchen oder Körbe, Hammer, kleine Schaufeln, Harken und anderes Werkzeug dabei, um die verschiedenen Muscheln und andere Meeresfrüchte einzusammeln.
To the left of the road, cars are parked in several rows one behind the other, and people flock with bicycles or walk into the tideland. Everyone has pails or baskets, hammers, small shovels, rakes and other tools to collect the various shells and other seafood.
Es sieht aus, wie ein riesiges Volksfest. Da wir früh genug losgefahren sind, gönnen wir uns dieses Spektakel nach unserer Inselrundfahrt auf dem Rückweg ein zweites Mal.
It looks like a giant folk festival. Since we startet early enough, we can enjoy this spectacle a second time on the way back after our tour of the island.
Nur weg von den Stränden
An der Atlantikküste südlich der Île de Noirmoutier reiht sich Kilometer um Kilometer ein herrlicher Sandstrand an den anderen. Davor zieht sich ebenso lang die Strandprommenade. Soweit so gut, abgesehen davon, dass dort kein Wohnmobil parken darf. Aber entsetzt hat uns, dass sich auf der Landseite Kilometer um Kilometer die Bettentürme der Hotels und Appartmenthäuser an einander reihen. Der Strand ist wirklich sehenswert, das Wetter war wie gemalt, aber für uns ist es dort nicht auszuhalten. Also haben wir mal wieder das Weite … gefunden.
Wir haben uns dem Landesinnere zugewandt, und siehe da, auch dort war gemaltes Wetter. Und Landschaften wie aus einem Märchenbuch, zumal wir unser Navigationsgerät so konfiguriert haben, dass es Autobahnen meidet. Gibt man ein Ziel vor, bietet das Navi Alternativrouten über abenteuerlich versteckte und schmale Landstraßen, sodass wir viel Frankreich sehen.
Gelandet sind wir in Luçon (Department Vendée, Region Pays de la Loire). Das empfängt seine Besucher auf den Einfallstraßen mit ganz besonderem Baumschmuck aus Platanen, der bei strahlendem Sonnenschein im Frühling leuchtet.
Just away from the beaches
On the Atlantic coast, south of the Île de Noirmoutier, one marvelous sandy beach is stacked to another along the coast. The beach promenade is just as long. So far so good, apart from the fact that no camper is allowed to park there. Shocked we were that on the country side kilometers by kilometers the bed towers of the hotels and apartment houses line one another. The beach is really worth seeing, the weather was like painted, but for us it is unbearable there. So we once again found … the distance.
We have turned to the interior of the country, and guess what, there was painted weather, too. And landscapes like from a fairy tale book, especially since we have configured our navigation device to avoid motorways. If you set a goal, the Navi offers alternative routes over adventurous hidden and narrow country roads, so we see a lot of France.
We landed in Luçon (Department Vendée, Pays de la Loire region). It greets visitors with very special tree decorations on the streets of the town made of plantains that shine in the sunshine in the spring.
Bekannt ist Luçon unter Anderem wegen des Jardin Dumain mitten in der Stadt. Dieser Park ist sehr außergewöhnlich, u.A. mit einem etwa 50 m langen ‚Tunnel‘ aus Bäumen, mit Spielplatz, Springbrunnen, einer großen Vielfalt sehenswerter alter Bäume und, und, und. Vieles davon gibt es in anderen Parks auch, aber eben nicht wie hier:
Luçon is famous for the Jardin Dumain in the middle of the city. This park is very unusual, among others with a 50m long “tunnel” of trees, with playground, fountains, a great variety of sightworthy old trees and, and, and. Much of this is also in other parks, but not like here:
Die Hauptsehenswürdigkeit von Luçon ist die Kathedrale. Wir hatten als Stellplatz den großen Markt- und Parkplatz gegenüber der Kirche, wie im Womo-Führer empfohlen (Markt ist nur Samstag früh). Wir hatten schon befürchtet, jede Viertelstunde von Glockengeläut geweckt zu werden. Aber nachts setzte das Läuten aus. Stattdessen fuhr ab 4 Uhr früh (!) eine Kehrmaschine mit unsäglichem Maschinenlärm mehrere Runden um den Platz.
The main attraction of Luçon is the cathedral. We had as pitch the large market place and car park opposite the church, as recommended in the camper guide (market is only Saturday morning). We had already feared being awakened by bells every quarter of an hour. But at night the ringing stopped. Instead, starting from 4 o’clock in the morning (!) a street sweeper with inexpressible machine noise drove several laps around the place.
Grünes Venedig
Die ‚Marais Poitevin‘ zwischen Niort und der Küste ist ein 80.000 Hektar großer ehemaliger Sumpf, der durch Deiche, Kanäle und Schleusen trocken gelegt wurde. Weil es immer noch sehr feucht (und damit die Natur sehr grün) ist und von unzähligen Kanälen durchzogen, heißt das Gebiet auch ‚Venise verte‘, grünes Venedig.
Green Venice
The ‚Marais Poitevin‘ between Niort and the coast is an 80,000 hectare former swamp impoldered by dikes, canals and sluices. Because it is still very humid (and therefore the nature is very green) and crossed by countless canals, the area is called ‚Venise verte‘, green Venice.
Blau – Weiß – Rot
Kurz vor Saintes leuchten uns die französischen Nationalfarben in großer Intensität entgegen. Blau-Weiß der Himmel und Rot-Rot-Rot die Mohnblumen, deren Leuchtkraft noch von der Komplementärfarbe Grün verstärkt wird. Welch ein Farbrausch!
Blue – white – red
Shortly before Saintes, the French national colors shine with great intensity. Blue-white the sky and red-red-red the poppies whose luminosity is even strengthened by the complementary color green. What a color inebriation!
St Porchaire
Der Womo-Führer hat einen kleinen Ort auf der Strecke von Saintes nach Marennes empfohlen, nicht nur, weil es dort einen guten Stellplatz gibt: St Porchaire ist tatsächlich eine sehenswerte kleine Stadt. Es gibt dort noch einen (sicherlich nicht mehr genutzten) öffentlichen Waschplatz (zum Wäsche waschen) und alte Brunnen mit Handkurbel. Und wir haben den Eindruck, durch viele Orte in Frankreich zu fahren, die eine ähnliche, sympathische Ausstrahlung haben.
The camper guide has recommended a small place on the route from Saintes to Marennes, not only because there is a good pitch: St Porchaire is actually a small town worth seeing. There is still a (certainly not used anymore) public wash-place (for the laundry) and old wells with hand crank. And we have the impression of driving through many places in France, which have a similar, sympathetic charisma.
Statistischer Beweis: Kinder bringt der Storch
Da in Gebieten mit einer hohen Storchenpopulation, also in eher ländlichen Gebieten, statistisch mehr Kinder pro Familie geboren werden, als in großen Städten, liegt die Annahme nahe, dass Störche Kinder bringen. Diesen Zusammenhang hat unser Professor in der ersten Statistikvorlesung an der Uni glaubhaft nachgewiesen.
Und hier in der Charente Maritime kann man es überprüfen: Hier gibt es viele Kinder und auch viel mehr Störche als bei uns!
Statistical proof: children brings the stork
Since in regions with a high population of storks, i.e. in more rural areas, more children are born per family than in large cities, the assumption suggests that storks bring children. This relation was demonstrated by our professor in the first statistcs lecture at the university.
And here in the Charente Maritime you can verify it: there are many children and also many more storks than in our place!
Die Störche leben hier, in dem riesigen Feuchtgebiet bei St Agnant, wie Gott in Frankreich!
The storks live here, in the huge wetland at St Agnant, like God in France!