Auf dem Rückweg von unserer Griechenlandreise sind wir u. A. durch Montenegro gefahren, im Wesentlichen durch den Küstenstreifen. Dabei waren wir angenehm überrascht. Dieses Land wollten wir nochmal intensiver bereisen. Bei der Planung für unsere Herbstreise durch Kroatien haben wir festgestellt, dass der entsprechende Womo-Führer nach zwölf Routen durch Kroatien noch zwei durch Montenegro beschreibt. Das gab den Ausschlag, Montenegro auch zu bereisen, und zwar über diese beiden Routen hinaus. Montenegro ist jedoch viel mehr, als die südliche Verlängerung von Kroatien.

On the way back from our tour of Greece we drove through Montenegro, essentially through the coastal strip. We were pleasantly surprised. This country we wanted to travel more intensively some time. When planning for our autumn trip through Croatia, we found that the corresponding (German) camper guide after describing twelve routes through Croatia, it describes two more through Montenegro. That was the decisive factor for traveling Montenegro too, even beyond these two routes. However, Montenegro is much more than the southern extension of Croatia.
Nur zehn Tage sind wir durch Montenegro gereist, vom 7. bis 16. November. Das Land ist klein, mit nur 650.000 Einwohnern, aber voller aufregender Sehenswürdigkeiten. Sehr viel Regen, viel mehr als im Spätherbst üblich, hat jedoch dazu geführt, dass wir einige hochinteressante Gegenden nur unzureichend bereisen konnten. Darum sind wir nicht länger geblieben. Aber wir sind sicher, dass wir wieder kommen werden, dann vermutlich im montenegrinischen Frühling.

Wir sind erfahren darin, in jedem Land, das wir bereisen, landschaftliche Höhepunkte zu finden. Was Montenegro außergewöhnlich macht, sind Landschaften, in denen wir über Stunden ununterbrochen beeindruckt waren: Gewaltige schroffe Gebirge, schwindelerregende Schluchten, faszinierende Küsten, besonders die steil ins Meer abfallenden Berge.

Im ganzen Land wurden mehrere Panoramastraßen identifiziert und durchnummeriert. Zwei sind schon ausgeschildert, die weiteren in Arbeit.

Die Infrastruktur für Wohnmobilreisen ist in Montenegro noch erheblich ausbaufähig. Es gibt nur wenige Campingplätze, praktisch keine öffentlichen Wohnmobil-Stellplätze, stattdessen einige privat betriebene. Im Spätherbst war davon nicht viel verfügbar. Entsprechend waren Versorgung mit Trinkwasser und Entsorgung des Schwarzwassers nicht ganz einfach. Tatsächlich haben wir auch nur selten mal ein Wohnmobil gesehen, ganz anders als in west- und nordeuropäischen Ländern.

Außerhalb offizieller Plätze zu übernachten, ist verboten. Wir hatten diesbezüglich jedoch keine Probleme, obwohl wir an einigen spektakulär schönen Plätzen in der Natur übernachtet haben. Gefunden haben wir unsere Stellplätze im Womo-Führer, im Internet auf den internationalen Stellplatz-Portalen Campercontact sowie park4night und einige haben wir selbst entdeckt.

Montenegros Straßen sind eine Mischung aus gut ausgebauten Durchgangsstraßen im Rang unterhalb von Autobahnen bis zu einspurigen, vielfach geflickten Landstraßen sowie grenzwertigen Bergstraßen. Unser „handliches“ Wohnmobil, zumal mit Allradantrieb und der gelegentlich genutzten Getriebeuntersetzung waren da schon ganz hilfreich. Gute Reifen und sichere Bremsen sind unabdingbar für dieses Land. Übrigens benötigt man die grüne, internationale Versicherungskarte für Montenegro, die wird bei der Einreise kontrolliert!

Viele Wegweiser und Hinweisschilder sind, insbesondere im touristisch entwickelten Küstenstreifen, zweisprachig kroatisch / englisch. Weiter im Inland sind sie zunehmend in kyrillischer Schrift, oft zusätzlich in lateinischer. Viel Vergnügen hatten wir mit folgendem Verkehrsschild, das eigentlich auf spielende und tobende Kinder aufmerksam machen soll und regelmäßig an Schulen steht.

Viele Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 40 km/h und weniger sind häufig nicht nachvollziehbar. Das hat zur Folge, dass viele Autofahrer gar keine Begrenzungen akzeptieren. Auch Überholverbote werden gern als unverbindliche Empfehlungen betrachtet. Und wir hatten den Eindruck, dass Autofahren und Telefonieren untrennbar miteinander gekoppelt sind. Allerdings stehen an sehr vielen Stellen an den Straßen kleine, mit Blumen oder Kerzen geschmückte Gedenkstätten, offenbar für Verunfallte. Abschleppdienste sind augenscheinlich ein außerordentlich gutes Geschäftsmodell, wie wir aufgrund der Häufigkeit ihrer Werbung und der vielen entsprechenden Fahrzeuge auf den Straßen annehmen. Ein wenig Abenteuer war schon dabei auf dieser Reise.

Ähnlich wie in Griechenland und im südlichen Italien sind extrem vermüllte Landschaften ein Ärgernis. Der Womo-Führer schreibt sehr wohlwollend: „Über den achtlos weggeworfenen Müll in der Landschaft muss man huldvoll hinweg sehen. Das Umweltbewusstsein der Montenegriner befindet sich noch in der Reifephase“.

Die Versorgung mit Lebensmitteln war für uns als Selbstversorger sehr gut. In den Supermärkten gibt es praktisch alles, überwiegend günstiger als zu Hause. Und dort haben wir auch das Eine oder Andere entdeckt und probiert, das uns nicht vertraut war. Tomaten, Gurken und anderes Gemüse, insbesondere aber Obst, haben wir oft an kleinen Ständen an den Straßen direkt von den Erzeugern gekauft: Mandarinen, Orangen, Weintrauben, Granatäpfel (Frau Rumkommer hat im Internet recherchiert und kann jetzt Granatäpfel öffnen und die Kerne heraus holen, ohne rote Obstflecken in der Kleidung). Das war stets von guter Qualität und noch preiswerter als im Supermarkt. Wenn man gerade, wie wir, die Lebenshaltungskosten in Schweden erlebt hat, ist Montenegro ein Schnäppchen. Praktischerweise hat Montenegro, obwohl kein EU-Mitglied, den Euro als offizielle Währung eingeführt.

Die Menschen in Montenegro haben wir stets als freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit erlebt. Sie sind unkompliziert und pragmatisch. Öfter als z.B. in Italien haben wir uns in englisch verständigen können. Und immer mal wieder sind wir auf den einen oder anderen Montenegriner gestoßen, der uns in deutsch ansprach.

Außer dem oben genannten Womo-Führer „Kroatien & Montenegro“ aus dem Womo-Verlag hat uns die „Auto + Freizeitkarte Montenegro“ von freytag & berndt mit Beschreibungen der zehn bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes (in zehn Sprachen) gute Dienste geleistet.

Mobiles Internet ist sehr preiswert und die Netzabdeckung mit 3G (UMTS) und 4G (LTE) ist sehr gut. Einundzwanzig Blog-Beiträge (einschließlich diesem) mit vielen brillanten Fotos und Informationen aus verschiedenen Regionen Montenegros haben wir aus den Erlebnissen der zehn Tage veröffentlicht.

Unsere schönsten Erlebnisse und Eindrücke waren:
- die schroffe Felsenküste
- beschauliche Dörfer und interessante Städte
- traumhafte Strände
- viele schwindelerregende Bergstraßen
- die atemberaubende Fahrt oberhalb des Skutariesees
- die Schlucht der Morača
- der Canyon der Tara, den wir wetterbedingt nur unzureichend erkunden konnten
- eine steppenartige Hochebene südlich von Žabljak im Durmitor-Nationalpark, die wir bei Sturm und Regen nicht weiter berücksichtigt haben
- das Kloster Ostrog und seine Umgebung
- der Lovćen-Nationalpark
- die Bucht von Kotor
Damit ist der Bericht von unserer Montenegro-Rundreise abgeschlossen.
Frau Rumkommer präsentiert ihre besonderen Montenegro-Fotos auf ihrer Webseite.

- the rugged rocky coast
- tranquil villages and interesting cities
- fantastic beaches
- many dizzying mountain roads
- the breathtaking ride above the Skadar Lake
- the gorge of the Morača
- the canyon of the Tara, which we explored only insufficiently due to the weather, which we did not take into account during storm and rain
- a steppe-like plateau south of Žabljak in the Durmitor National Park
- the monastery Ostrog and its surroundings
- the Lovćen National Park
- the Bay of Kotor
This completes the report of our tour of Montenegro.
Mrs. Roundgetter presents her special Montenegro photos on her website.
Vielen herzlichen Dank, dass wir mitreisen und uns begeistern durften.
Es ist immer sehr spannend und dank der wunderbaren Fotos reizvoll Euch zu begleiten.
Wünsche Euch nun gute Heimreise und frohe Advents- und Weihnachtszeit zuhause.
Bin schon sehr gespannt auf den nächsten Bericht!
Alles Liebe und Gute, Rose
Liebe Rose,
danke für das Lob. Aber nach Hause geht es noch nicht. Wir haben ja noch den größeren Teil der Reise durch Kroatien vor uns.
Liebe Grüße in die Schweiz und dir einen schönen ersten Advent,
Krim und Reinhard
Möchte mich gerne den Worten und Gedanken von Rose anschließen, habe Euch voller Spannung bei Eurer Montenegro-Erkundung begleitet und sage auch herzlichen Dank für die vielen einzigartigen Bilder. Ihr habt uns den letzten Ruck gegeben, unsere nächste Kroatien-Reise im kommenden Frühjahr bis Montenegro auszudehnen und Euren Spuren zu folgen … hoffentlich bei weniger Regen als dieses Frühjahr bei uns – und noch viel weniger als bei Eurer jetzigen Reise.
Alles Gute für Eure weitere Reise in Kroatien, hoffentlich bekommen wir davon auch noch schöne Bilder zu sehen und Eindrücke geschildert, wünsche Euch einen schönen und ruhigen 1. Advent und sende liebe Grüße, Irembert
Liebe Kim, lieber Reinhard,
wieder einmal herzlichen Dank für den Bericht und die ausdrucksstarken Fotos. Auch wir waren von dem aufstrebenden Land angetan und hatten im Dezember in den Bergen großes Wetterglück. Und manchmal blitzen die Polizisten auch Womo-Fahrer mitten im Gelände (mit augenscheinlich neuen Geräten). Wir sollten das Geld auf der Bank einzahlen und wieder zurückkommen. Nach einigem Hin und Her verzichtet sie jedoch und winkten uns etwas mürrisch weiter. Eure Einschätzungen, freundliche Menschen, tolle Landschaften, romantische Straßen, unendliche Wälder, können wir teilen. Dann wünschen wir noch viele schöne Erlebnisse in Kroatien und eine geruhsame Adventszeit.
Viele sardische Grüße schicken
Susanne und Peter
PS: auch hier war das Wetter im November sehr durchwachsen, aber vielleicht haben wir den Regen für dieses Jahr hinter uns gelassen.