Rumänien-Herbstreise

Dies ist der gesamte Blog unserer Herbstreise durch ganz Rumänien

Er enthält die gesamte Reise durch Rumänien (auf 4 Seiten), einschließlich der Zusammenfassung:

english:

Romania autumn trip

This is the entire blog of our autumn trip throughout Romania

It contains the entire journey through Romania (on 4 pages), including the summary:

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Am Donaudelta

 

Auch bei Mahmudia reichen die Berge bis etwa hundert Meter an den südlichen der drei Hauptarme der Donau, in die sich der Fluss im Donaudelta aufgeteilt hat. Auwälder prägen das Landschaftsbild am Wasser; Weiden und Pappeln dominieren. Boote sind hier die Verkehrsmittel der Wahl. Auf dem Flusslauf gehen Fischer ihrer Arbeit nach. Am Ufer zeugen Astgabeln von Anglern.

english:

At the Danube Delta

At Mahmudia, too, the mountains reach about a hundred metres to the southern of the three main arms of the Danube, into which the river has divided in the Danube Delta. Riparian forests characterise the landscape along the water; willows and poplars dominate. Boats are the means of transport of choice here. Fishermen go about their work on the course of the river. On the banks, branch forks bear witness to anglers.

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Violetter See

 

Dass Rumänien zum Römischen Reich gehörte, erklärt sich von selbst. Davor waren die Griechen auch schon mit Niederlassungen präsent. Später hatten die Türken Teile des Landes besetzt; auch sie haben Spuren und Ortsnamen hinterlassen. Wie wir aus unserem Reiseführer erfahren, ist Mahmudia nach einem türkischen Eroberer benannt. Der nächste Ort in Richtung Osten, Murighiol, bedeutet demnach „Violetter See“. Dieser See liegt gleich westlich des Ortes, der Lacul Săraturii Murighiol (Salzsee Murighiol). Er ist Teil des Biosphärenreservats Donaudelta. Tatsächlich ist nicht der See dunkelrot (statt violett) sondern die salzliebenden Queller, die wir schon im Salz-Canyon bei Praid gesehen haben.

english:

Purple lake

It is self-explanatory that Romania belonged to the Roman Empire. Before that, the Greeks were already present with settlements. Later, the Turks occupied parts of the country; they also left traces and place names. As we learn from our guidebook, Mahmudia is named after a Turkish conqueror. The next place to the east, Murighiol, accordingly means „purple lake“. This lake is located just west of the village, the Lacul Săraturii Murighiol (Murighiol Salt Lake). It is part of the Danube Delta Biosphere Reserve. In fact, it is not the lake that is dark red (instead of purple) but the salt-loving saltwort, which we have already seen in the Salt Canyon near Praid.

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Festung Enisala

 

Zwischen Saricioi und Enisala ist die Straße von Wänden aus Schilf gesäumt. Der größte See Rumäniens, der Razim-See (Lacul Razim), und der Babadag-See (Lacul Babadag), scheinen hier in einander überzugehen. Hoch oberhalb thront die Ruine der Zitadelle Enisala (Cetatea Enisala) aus dem 13. Jahrhundert. Der Parkplatz an der Ruine ist zwar etwas schräg, eignet sich aber gut als Stellplatz. Von dort haben wir großartige Ausblicke.

english:

Enisala Fortress

Between Saricioi and Enisala, the road is lined with walls of reeds. Romania’s largest lake, Lake Razim (Lacul Razim), and Lake Babadag (Lacul Babadag) seem to merge here. The ruins of the 13th-century Enisala Citadel (Cetatea Enisala) tower high above. The car park at the ruins is a little sloping, but it is a good pitch. From there we have great views.

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Wasser, Karst und Ziegen

 

Bei park4night ist mitten in der Dobrudscha (Dobrogea), gleich südlich des Dorfs Cheia eine Wasserquelle angegeben, bei der viele Menschen aus der Umgebung Trinkwasser in Flaschen und Kanister abfüllen. Den Umweg erlauben wir uns, um unseren Frischwassertank aufzufüllen. Bisher haben wir nur gute Erfahrungen mit dem Wasser aus solchen Quellen gemacht. Wie üblich, ist sie mit religiösen Emblemen dekoriert. Unsere Überraschung beim Eintreffen könnte kaum größer sein. Hier ist nicht nur die Quelle sondern auch eine sensationelle Karstlandschaft. Und dann lagert auch noch eine Ziegenherde (mit Esel und ein paar Schafen), selbstverständlich mit Hirte, an diesen pittoresken Felsen. Während der Herumkommer das Wasser per Gießkanne aus der zwei Meter unter Straßenniveau liegenden Quelle holt und in den Tank füllt, macht Frau Rumkommer einige besondere Regenfotos.

english:

Water, karst and goats

At park4night, in the middle of Dobrogea, just south of the village of Cheia, a water source is indicated where many people from the surrounding area fill drinking water into bottles and canisters. We allow ourselves the diversions to fill up our fresh water tank. So far, we have only had good experiences with water from such sources. As usual, it is decorated with religious emblems. Our surprise on arrival could hardly be greater. Here is not only the spring but also a sensational karst landscape. And then there is also a herd of goats (with a donkey and a few sheep), of course with a shepherd, resting by these picturesque rocks. While the Aroundgetter fetches the water from the spring, which is two metres below street level, and fills it into the tank, Mrs Roundgetter takes some special rain photos.

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Argamum

 

Die hakenförmige Halbinsel im Razim-See (Lacul Razim), nordöstlich von Jurilovca, ist ein schönes Fleckchen Erde. Hier haben wir einen guten Stellplatz mit herrlicher Aussicht rundum. Am Ende der Halbinsel, auf einer Klippe, befinden sich die Ruinen der ältesten griechischen Stadt in Rumänien: Die Zitadelle Argamum (Cetatea Argamum). Vor über 1500 Jahren war dies ein Handelszentrum an der Küste des Schwarzen Meeres. Versandung, insbesondere durch die Donau, hat die Bucht zu einem Binnensee werden lassen. So verlor Argamum den Zugang zum Meer und damit seine Bedeutung. In dem riesigen Areal sind schon einige Gebäude teilweise restauriert, aber es bleibt noch sehr viel zu tun. Eine Gruppe junger Leute ist mit Ausgrabungen beschäftigt.

english:

The hook-shaped peninsula in Lake Razim (Lacul Razim), north-east of Jurilovca, is a beautiful spot. Here we have a good pitch with a wonderful view all around. At the end of the peninsula, on a cliff, are the ruins of the oldest Greek city in Romania: Argamum Citadel (Cetatea Argamum). Over 1500 years ago, this was a trading centre on the Black Sea coast. Silting, especially by the Danube, turned the bay into an inland lake. Thus Argamum lost its access to the sea and with it its importance. In the huge area, some buildings have already been partially restored, but there is still a lot to do. A group of young people is busy with excavations.

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Kunstflieger

 

Zwischen den Seen Nuntași und Histria fahren wir durch hohes Schilf. Darüber proben Stare für ihre Reise nach Süden den Formationsflug. Der ganze Schwarm steigt auf, wechselt innerhalb einer Sekunde die Richtung, ohne dass erkennbar ist, ob bzw. welcher Vogel dazu ein Signal gibt. Wie choreographiert und synchronisiert wogt das „Geschwader“ auf und ab, um dann zu landen. Welch ein Chaos für den Beobachter. Aber kein einziger Vogel stürzt ab.

english:

Aerobatics

Between the lakes Nuntași and Histria we drive through high reeds. Above them, starlings are rehearsing the formation flight for their journey south. The whole flock rises, changes direction within a second, without it being obvious whether or which bird is giving a signal. As if choreographed and synchronised, the „squadron“ surges up and down and then to land. What chaos for the observer. But not a single bird crashes.

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Wo ist der Strand?

 

Die Schwarzmeerküste Rumäniens ist kurz und der größere Teil liegt im Biosphärenreservat Donaudelta. Viel Platz für Strand bleibt da nicht. Dennoch soll es Strände geben, die wollen wir gern sehen. Das gestaltet sich schwierig. Die gesamte Küste nördlich von Constanţa (Konstanza), entlang der Landbrücke von Mamaia, ist mit Hotels, Apartmenthäusern und Restaurants zugebaut. Der Strand ist zugänglich, aber eben mit Hochhausfronten im Rücken. Noch weiter nördlich schließt sich ein riesiger, hässlicher Petrochemie-Komplex an, der auch noch die Luft mit Benzingeruch schwängert. Südlich der Großstadt, an der Landbrücke von Eforie Nord bis Eforie Sud wäre der Zugang zum Strand im Prinzip an ein paar Stellen möglich (zwischen Hotels, Apartmenthäusern und Restaurants), aber für Herbst und Winter ist er gerade auf voller Länge mit einem Bauzaun abgesperrt. Weiter südlich versuchen wir ein paar mal unser Glück, vergeblich. Die Bautätigkeit an der Küste ist allerdings enorm, so wird der wenige potentielle Strand noch weiter minimiert. Die Strände ganz im Süden, bis zur Grenze von Bulgarien, gefallen uns nicht: In 2 Mai liegt er direkt neben einer großen Werft, Vama Veche ist uns insgesamt zu schmuddelig. Bei Mangalia Saturn ist ein gutes Stück Sandstrand zugänglich. Allerdings ist auch hier schon Herbst/Winter vorbereitet. Die Sonnenschirme sind abgebaut, der Sand ist zu einem Wall zusammen geschoben.

english:

Where is the beach?

Romania’s Black Sea coast is short and the larger part lies in the Danube Delta Biosphere Reserve. There is not much room for a beach. Nevertheless, there are supposed to be beaches that we would like to see. That turns out to be difficult. The entire coast north of Constanţa, along the land bridge from Mamaia, is covered with hotels, apartment buildings and restaurants. The beach is accessible, but with high-rise buildings behind it. Even further north, there is a huge, ugly petrochemical complex, which also fills the air with the smell of petrol. South of the city, on the land bridge from Eforie Nord to Eforie Sud, access to the beach would in principle be possible in a few places (between hotels, apartment buildings and restaurants), but for autumn and winter it is currently closed off along its full length with a construction fence. Further south we try our luck a few times, in vain. However, the construction activity on the coast is enormous, so the few potential beaches are minimised even further. We don’t like the beaches in the very south, up to the border of Bulgaria: In 2 Mai it is right next to a large shipyard, Vama Veche is altogether too scruffy for us. At Mangalia Saturn, a good piece of sandy beach is accessible. However, autumn/winter is already prepared here too. The sunshades have been taken down, the sand has been pushed together to form a wall.

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Später, auf der Suche nach dem Leuchtturm am Cap Tuzla entdecken wir bei Costineşti doch noch einen schmalen Strand, der aber nicht leicht zu finden ist.

english:

Later, in search of the lighthouse at Cap Tuzla, we discover a narrow beach at Costineşti after all, but it is not easy to find.

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Hügelige Äcker

 

Beim Blick auf die Landkarte der südlichen Dobrogea (Dobrudscha), also zwischen Donau im Westen, Donaudelta im Norden und Bulgarien im Süden, könnte man annehmen, diese Region sei flaches Tiefland. Das trifft nur zum Teil zu, denn das Gebiet ist durchgehend hügelig. Riesige Äcker prägen hier das Bild. Selten ist ein Baum oder ein kleines Wäldchen zu sehen. Auf den Straßen kann man mehrere zehn Kilometer fahren, ohne ein Dorf oder auch nur einen Bauernhof zu sehen. Exemplarisch ist das in der Umgebung des Dorfs Târguşor zu erkennen.

english:

Hilly fields

Looking at the map of southern Dobrogea, i.e. between the Danube in the west, the Danube Delta in the north and Bulgaria in the south, one might think that this region is flat lowland. This is only partly true, because the area is hilly throughout. Huge fields dominate the picture here. Rarely is there a tree or a small forest to be seen. You can drive tens of kilometres on the roads without seeing a village or even a farm. This is exemplified in the surroundings of the village of Târguşor.

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Dobrudscha-Schluchten

 

Die außergewöhnliche Karstlandschaft bei Cheia, die wir vor ein paar Tagen im Regen entdeckt haben, wollen wir unbedingt nochmal bei besserem Wetter sehen. Es ist ein Naturreservat: Rezervaţie Naturală Cheile Dobrogei (Naturschutzgebiet Dobrogea-Schluchten).

english:

Dobrogea Gorges

The extraordinary karst landscape near Cheia, which we discovered a few days ago in the rain, we definitely want to see again in better weather. It is a nature reserve: Rezervaţie Naturală Cheile Dobrogei (Dobrogea Gorges Nature Reserve).

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An der blauen Donau

 

Am Abend erreichen wir bei Seimeni wieder die Donau, hier auf ihrem Weg von der bulgarischen Grenze nach Norden. Auf einer weitläufigen Brache zwischen Dorf und Flussufer finden wir einen schönen Stellplatz. Tief stehende Sonne und schließlich Sonnenuntergang sorgen für stimmungsvolle Bilder.

english:

By the Blue Danube

In the evening we reach the Danube again at Seimeni, here on its way north from the Bulgarian border. We find a nice pitch on an extensive wasteland between the village and the riverbank. Low sun and finally sunset make for atmospheric pictures.

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Donau bei Cernavodă

 

Bei Cernavodă führt eine der (derzeit) zwei rumänischen Brücken über die Donau. Hier beginnt bzw. endet der Donau-Schwarzmeer-Kanal (Canalul Dunăre-Marea Neagră). Eine Leitstelle in einem Turm überwacht den Schiffsverkehr. Das Gebäude neben dem Turm ist verlassen und verfällt, ähnlich wie der Anleger davor.

english:

Danube at Cernavodă

At Cernavodă, one of the (currently) two Romanian bridges crosses the Danube. The Danube-Black Sea Canal (Canalul Dunăre-Marea Neagră) begins or ends here, respectively. A control centre in a tower monitors the shipping traffic. The building next to the tower is abandoned and decaying, similar to the jetty in front of it.

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Donaustrand

 

Nordöstlich von Rasova erstreckt sich ein großes Areal entlang der Donau, das zum Angeln, für Picknick und zum Campen genutzt wird. Im Sommer wird hier sicherlich gebadet, denn das Ufer ist ein Sandstrand. Wir haben hier einen traumhaften Stellplatz. Auffällig ist eine spezielle Minze mit blauvioletten Blüten, die sehr intensiv duftet. Wie schon bei Seimeni ist das Hinterland abschnittsweise Steilufer. Das hat die Donau gezwungen, sich einen Weg nordwärts zu suchen. Mal wieder können wir nicht widerstehen, den Sonnenuntergang über dem Fluss „einzufangen“.

english:

Danube beach

North-east of Rasova there is a large area along the Danube that is used for fishing, picnics and camping. In summer, people certainly swim here, because the shore is a sandy beach. We have a fantastic pitch here. A special mint with blue-violet flowers that smells very intense is striking. As at Seimeni, the hinterland is steep shore in sections. This has forced the Danube to seek a way northwards. Once again we can’t resist „catching“ the sunset over the river.

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Lacul Comana

 

Wir sind nicht über die Autobahn mit der Donaubrücke bei Cernavodă nach Westen gefahren, stattdessen mehr oder weniger parallel zur Donau nach Südwesten. Bei dem bulgarischen Ort Silistra führt auf rumänischer Seite die Nationalstraße 3 auf einem nur wenige hundert Meter breiten Streifen am Donauufer zu einer Fähre in Ostrov, die wiederum hart an der Grenze entlang den Fluss überquert. Diese Fähre und ihre Anleger sind in gutem technischen Zustand (im Gegensatz zur Fähre in Brăila)). Über Călărași und Olteniţa sind wir nach Comana gefahren, südlich von București (Bukarest).

Im Süden Rumäniens, im Grenzgebiet zu Bulgarien entlang der Donau, können wir nicht „verloren gehen“, die Grenzpolizei kennt die einzigen Touristen weit und breit: uns. Beide Länder sind EU-Mitglieder, wenn auch nicht im Schengen-Raum, in dem Reise- und Warenfreiheit gelten.

Vor der Fährfahrt entlang der bulgarischen Grenze werden wir von einem etwas übereifrigen Grenzpolizisten kontrolliert. Er prüft unsere Personal- und Fahrzeug-Dokumente, jedoch nicht die einzig wirklich wichtigen: Die Zertifikate der Covid-19 Impfungen. Dann fordert er die Überprüfung des Wohnmobils. Beim Öffnen der Hecktüren kommt statt eines Flüchtlings oder Drogen etwas gesammelte schmutzige Wäsche zum Vorschein. Das führt zur abrupten Beendigung der Überprüfung.

Bei Olteniţa haben wir auf dem Parkplatz an der Donau zwischen Schiffsanleger und Dienststelle der Grenzpolizei übernachtet, unbehelligt. Auf der Weiterfahrt machen wir am Rand eines Ackers bei Greaca eine Frühstückspause. Eine Streife der Grenzpolizei begnügt sich mit der Kontrolle meines Ausweises.

Im Naturpark Comana (Parcul Natural Comana) ist der Crevedia Fluss zum See Lacul Comana aufgestaut. Die vielen Schwäne, die dort leben, verstecken sich im Schilf. Aber ein paar Gänse zeigen sich.

english:

We did not take the motorway with the Danube bridge at Cernavodă to the west, but instead drove more or less parallel to the Danube to the southwest. At the Bulgarian town of Silistra, National Road 3 leads on the Romanian side along a strip of the Danube bank only a few hundred metres wide to a ferry at Ostrov, which in turn crosses the river hard along the border. This ferry and its piers are in good technical condition (unlike the ferry at Brăila). Via Călărași and Olteniţa we drove to Comana, south of București (Bucharest).

In the south of Romania, in the border area with Bulgaria along the Danube, we cannot „get lost“, the border police know the only tourists far and wide: us. Both countries are EU members, although not in the Schengen area, where freedom of travel and goods apply.

Before the ferry ride along the Bulgarian border, we are checked by a somewhat overzealous border policeman. He checks our personal and vehicle documents, but not the only really important ones: The Covid-19 vaccination certificates. Then he asks to check the motorhome. Opening the rear doors reveals some collected dirty laundry instead of a refugee or drugs. This leads to the abrupt termination of the inspection.

At Olteniţa we spent the night in the car park at the Danube between the jetty and the border police station, unmolested. On the onward journey we stop for breakfast at the edge of a field near Greaca. A patrol of the border police is content with checking my identity card.

In the Comana Nature Park (Parcul Natural Comana), the Crevedia River is dammed up to form Lake Lacul Comana. The many swans that live there are hiding in the reeds. But a few geese show themselves.

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Die Sonne badet im Pavel-Arm

 

Von Giurgiu über Zimnicea bis Seaca fahren wir parallel zur Donau, ohne sie jemals zu sehen. Der Fluss hat hier eine mehrere Kilometer breite Senke geschaffen. Auf deren „Kante“ reiht sich entlang der Straße ein Dorf an das andere. Ortsausgang und nächster Ortseingang stehen auf demselben Schild. Über mehrere zehn Kilometer geht das. Aber nicht eine Straße, nicht ein Weg führt durch die Senke zur Donau. Ob die Menschen, die hier leben, wissen, dass dort in ein paar Kilometern Entfernung nicht nur die Grenze zu Bulgarien ist sondern auch der große europäische Strom entlang fließt?

Bei Seaca endlich führt eine Straße hinab und in Richtung Donau. Sie stellt sich als übel herunter gekommene Betonpiste aus sozialistischer Zeit heraus. Nur gelegentlich fährt hier ein Fahrzeug, so können wir im Zickzack-Kurs den größten Schlaglöchern ausweichen. Ganz bis an die Donau gelangen wir hier auch nicht. Die Straße verzweigt sich zu mehreren Seen hin. Sie sind miteinander verbunden, und haben laut unserem Navi eine schmale Verbindung zum Fluss: Sie sind der Pavel-Arm (Braţul Pavel), vermutlich die Reste eines ehemaligen Donauarms. Hier gibt es zahllose mögliche Stellplätze und wir suchen einen aus mit Blick auf den See. In dem badet am Abend die Sonne und lässt seine Umgebung leuchten.

english:

The sun bathes in the Pavel Arm

From Giurgiu via Zimnicea to Seaca we drive parallel to the Danube without ever seeing it. The river has created a depression several kilometres wide here. On its „edge“, one village follows the next along the road. The village exit and the next village entrance are on the same sign. This goes on for several tens of kilometres. But not one road, not one path leads through the hollow to the Danube. Do the people who live here know that a few kilometres away is not only the border to Bulgaria but also the great European river?

Finally, at Seaca, a road leads down towards the Danube. It turns out to be a badly run-down concrete road from socialist times. Only occasionally does a vehicle drive here, so we can zigzag our way around the biggest potholes. We don’t quite reach the Danube here either. The road branches out to several lakes. They are connected to each other and, according to our navi, have a narrow connection to the river: they are the Pavel Arm (Braţul Pavel), presumably the remains of a former Danube arm. There are countless possible pitches here and we choose one with a view of the lake. In the evening, the sun bathes in it and makes its surroundings glow.

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Frostiges Intermezzo

 

Beim Aufwachen sind der See (Pavel-Arm / Braţul Pavel), in dem am Abend die Sonne gebadet hat, und seine Umgebung an der Donau, südlich von Seaca, im Griff der Kälte. Frost hat die Natur mit Raureif überzogen und den See in Nebel gehüllt. Sofort „müssen“ wir hinaus und dies Kontrastprogramm festhalten.

Dann haben wir uns ein gutes Frühstück verdient. Als danach der Herumkommer mit dem Geschirrspülen beschäftigt ist, ertönt neben dem Wohnmobil ein durchdringendes, brummendes Alarmsignal. Unser „running gag“ ist da: Die Grenzpolizei will den Ausweis sehen und notiert das Fahrzeugkennzeichen. Die Sonne hat da schon Nebel und Raureif aufgelöst.

english:

Frosty intermezzo

When we wake up, the lake (Pavel Arm / Braţul Pavel), in which the sun bathed in the evening, and its surroundings at the Danube, south of Seaca, are in the grip of cold. Frost has covered nature with hoarfrost and shrouded the lake in mist. Immediately we „must“ go out and capture this contrasting programme.

Then we have earned a good breakfast. Afterwards, as the Aroundgetter is busy washing the dishes, a piercing, buzzing alarm signal sounds next to the motorhome. Our „running gag“ has arrived: the border police want to see the passport and notes the vehicle registration number. The sun has already dissolved the fog and hoarfrost.

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Am Olt

 

Der Olt (deutsch: Alt) fließt von den Ostkarpaten zunächst westwärts, später südwärts und mündet nach 670 km in die Donau. Für die Region Oltenia (Kleine Walachei), zwischen Südkarpaten, Donau und Olt, ist er Namensgeber. In seinem Lauf ist er schätzungsweise etwa auf der Hälfte seiner Länge immer wieder aufgestaut. Insbesondere auf seinen südlichen rund 150 km folgt ein Stausee auf den anderen, wie eine Kaskade von Seen. Das Wasser des südlichsten Sees wird offenbar auch zur Bewässerung genutzt; in dieser Gegend steht westlich des Olt ein Gewächshaus neben dem anderen und an den Straßen werden diverse Gemüse in Großmarkt-Mengen verkauft.

Die Staumauern und die Kraftwerke sind wohl in ordentlichem Zustand. Mauern und Ufer sind beliebte Angelplätze, da stören auch keine Verbotsschilder. Zufahrten und ehemalige, außer Betrieb genommene wassertechnische Bauwerke sind teilweise dem Verfall preisgegeben. Auf einer dieser Schlaglochpisten kommt uns ein Gesamtkunstwerk mit Höllenlärm entgegen geschlichen: Ein vom Rost zusammen gehaltenes Fahrzeug, vermutlich aus verschiedensten Fahrzeugen und sonstigen Teilen zusammen gebaut; das Fahrzeug in Basteltechnik als Mähmaschine „aufgerüstet“; ein alter Zausel als Fahrer, der das nach Diesel stinkende Ding vermutlich seit seiner Jugend fährt.

english:

At the Olt

The Olt (German: Alt) flows from the Eastern Carpathians first westwards, later southwards and flows into the Danube after 670 km. It gives its name to the region of Oltenia (Little Wallachia), between the Southern Carpathians, the Danube and the Olt. In its course, it is an estimated half of its length repeatedly dammed. Particularly on its southern 150 km, one reservoir follows the other, like a cascade of lakes. The water of the southernmost lake is apparently also used for irrigation; in this area, west of the Olt, one greenhouse stands next to the other and various vegetables are sold in wholesale quantities along the roads.

The dam walls and the power stations are probably in decent condition. Walls and banks are popular fishing spots and no prohibition signs get in the way. Some of the access roads and former water engineering structures that have been decommissioned have fallen into disrepair. On one of these potholed roads, a total artwork comes creeping towards us with a hellish noise: A vehicle held together by rust, presumably built from a wide variety of vehicles and other parts; the vehicle „upgraded“ as a mowing machine using tinkering techniques; an old rascal as the driver, who has presumably been driving the diesel-smelling thing since his youth.

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In ehemaligen Schleusen sind die Schleusentore durch Betonmauern ersetzt worden. Bereiche unterhalb dieser aufgegebenen Anlagenteile hat sich die Natur zurück geholt. So sind einige schöne Wasserlandschaften entstanden.

english:

In former locks, the lock gates have been replaced by concrete walls. Nature has reclaimed the areas below these abandoned parts. This has created some beautiful water landscapes.

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Quelle bei Drăgășani

 

Am Übergang der Walachischen Tiefebene zu den Südkarpaten entdecken wir bei Drăgășani im Vorbeifahren eine Quelle. In den bisherigen sechs Wochen in Rumänien haben wir unseren Frischwasservorrat ausschließlich aus solchen Bergquellen aufgefüllt. Offenkundig sind die sicheren Quellen mit wirklich gutem Wasser von der orthodoxen Kirche „markiert“. An solchen Wasserstellen ist meistens ständig Betrieb. Viele Menschen aus der Umgebung kommen und füllen eine kleine oder viele große Plastikflaschen zu ein bis fünf Liter sowie Kunststoffkanister. Diese Quelle ist ungewöhnlich; noch nie haben wir gesehen, dass so viele Kreuze um eine Quelle drapiert sind. Wir haben Glück: Als wir hier anhalten, ist ein älteres Paar gerade fertig mit einem großen Wasservorrat und fährt weg. So können wir alle drei Fontänen nutzen, zusätzlich zur Gießkanne in zwei Schüsseln Wasser auffangen und sind schneller fertig.

english:

Spring near Drăgășani

At the transition from the Wallachian Plain to the Southern Carpathians, we discover a spring as we drive past near Drăgășani. In the six weeks we have spent in Romania so far, we have filled up our fresh water supply exclusively from such mountain springs. Obviously, the safe springs with really good water are „marked“ by the Orthodox Church. There is usually constant activity at such water points. Many people from the surrounding area come and fill one small or many large plastic bottles of one to five litres as well as plastic canisters. This spring is unusual; we have never seen so many crosses draped around a spring. We are lucky: when we stop here, an elderly couple has just finished a large supply of water and is driving away. So we can use all three fountains, collect water in two bowls in addition to the watering can and finish faster.

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Trovans?!

 

Bei Costești, etwa 25 km westlich von Râmnicu-Valcea, gibt es eine sehenswerte geologische Rarität: Im so genannten Trovanților-Museum (Muzeul Trovanţilor) sind geologische Formationen zu sehen mit unregelmäßigen, kugelförmigen oder ellipsoiden Formen, zwischen einigen Zentimetern und mehreren Metern groß. Sie werden als Trovans (trovanți) bezeichnet. Das Freiluft-Museum ist ein geologisches Naturschutzgebiet am Fuß einer Sandgrube. Es ist gut einen Hektar groß und Teil des Nationalparks Buila-Vânturarița. Weitere der Formationen stecken noch in der Wand der Grube. Obwohl nicht ganz so spektakulär, ähnelt dies Phänomen den Moeraki Boulders in Neuseeland. Und auch Red Rock Coulee in der kanadischen Provinz Alberta hat Ähnlichkeit.

english:

Near Costești, about 25 km west of Râmnicu-Valcea, there is a geological rarity worth seeing: in the so-called Trovanților Museum (Muzeul Trovanţilor), geological formations can be seen with irregular, spherical or ellipsoidal shapes, between a few centimetres and several metres in size. They are called trovans (trovanți). The open-air museum is a geological nature reserve at the foot of a sand pit. It is just over one hectare in size and is part of the Buila-Vânturarița National Park. More of the formations are still stuck in the wall of the pit. Although not quite as spectacular, this phenomenon is similar to the Moeraki Boulders in New Zealand. And Red Rock Coulee in the Canadian province of Alberta also bears a resemblance.

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Olteţ-Schlucht

 

Rumänien ist ein Land der Klöster. Überall stehen Wegweiser zu ihnen und offenbar sind sie beliebte Tourismus-Ziele, für Einheimische ebenso wie für Ausländer. Nicht selten stehen die Klöster an landschaftlich attraktiven Orten. Kloster Polovragi steht außerdem auf einer strategisch günstigen Position (schließlich waren Klöster früher Machtzentren). Der Felsen, auf dem es steht, fällt hinter den Gebäuden steil ab. Dort hat der Bach Olteţ eine tiefe Schlucht in den Karst gewaschen, die Olteţ-Schlucht (Cheile Olteţului). Rechts neben der Klosteranlage beginnt der Wanderweg in diese sehenswerte Schlucht. Bewachsen ist sie mit einem Laubwald, der im Herbst in vielen Farben leuchtet. Gegenüber der Klostermauer stehen im Wald einige Esskastanien-Bäume. Ein besonders imposantes Exemplar ist 400 Jahre alt.

english:

Olteţ Gorge

Romania is a country of monasteries. Signposts to them are everywhere and they are obviously popular tourist destinations, for locals as well as for foreigners. Not infrequently, the monasteries are located in scenically attractive places. Polovragi Monastery is also in a strategically favourable position (after all, monasteries used to be centres of power). The rock on which it stands drops steeply behind the buildings. There, the Olteţ stream has washed a deep gorge into the karst, the Olteţ Gorge (Cheile Olteţului). To the right of the monastery complex begins the hiking trail into this gorge, which is well worth seeing. It is covered with a deciduous forest that shines in many colours in autumn. Opposite the monastery wall, there are several chestnut trees in the forest. One particularly impressive specimen is 400 years old.

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