Rumänien-Herbstreise

Dies ist der gesamte Blog unserer Herbstreise durch ganz Rumänien

Er enthält die gesamte Reise durch Rumänien (auf 4 Seiten), einschließlich der Zusammenfassung:

english:

Romania autumn trip

This is the entire blog of our autumn trip throughout Romania

It contains the entire journey through Romania (on 4 pages), including the summary:

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Tor des Kusses

 

Târgu Jiu ist im Grunde eine ganz gewöhnliche rumänische Stadt. Aber sie hat internationales Renommee in moderner Kunst. Vermutlich ist das der entscheidende Grund, dass die Stadt nicht so gewöhnlich sein will: Rumänien hat ein großes Müllproblem. Alles was Menschen nicht mehr benötigen, ist überall zu finden. Plastikflaschen, Verpackungen, Folien und Papiertücher verschandeln Natur, Dörfer, Städte und Straßen. Nicht selten sind wir nur noch angeekelt. Aber es gibt Ausnahmen. Einzelne Dörfer und Städte sind frei von Abfall im öffentlichen Raum. Sie fallen uns auf, denn es sind wenige. Târgu Jiu gehört dazu. Und so können wir große moderne Kunst in dieser Stadt wirklich genießen.

Der berühmteste Künstler Rumäniens, der Bildhauer Constantin Brâncusi (1873-1957), hat mit bedeutenden Werken Târgu Jiu international bekannt gemacht. In vielen Orten des Landes stehen pathetische Weltkriegs-Denkmäler; Brâncusi hat seinen Auftrag eines Monuments für die Opfer des ersten Weltkriegs in der ‚Unendlichen Säule‘ (Coloniă infinita) realisiert. In einem schönen Park ragt sie in den Himmel. In einem anderen Park stehen zwei weitere seiner Werke: Das ‚Tor des Kusses‘ (Poarta Sărutului) und der ‚Tisch der Stille‘ (Masa Tăcerii).

english:

Gate of the Kiss

Târgu Jiu is basically an ordinary Romanian town. But it has an international reputation in modern art. This is probably the decisive reason why the city doesn’t want to be so ordinary: Romania has a big rubbish problem. Everything that people no longer need can be found everywhere. Plastic bottles, packaging, foil and paper towels disfigure nature, villages, cities and roads. Not infrequently we are just disgusted. But there are exceptions. Individual villages and towns are free of litter in public spaces. We notice them because they are few. Târgu Jiu is one of them. And so we can really enjoy great modern art in this city.

Romania’s most famous artist, the sculptor Constantin Brâncusi (1873-1957), made Târgu Jiu internationally famous with important works. Many places in the country have pathetic World War memorials; Brâncusi realised his commission of a monument to the victims of the First World War in the ‚Infinite Column‘ (Coloniă infinita). In a beautiful park, it rises into the sky. In another park are two more of his works: the ‚Gate of the Kiss‘ (Poarta Sărutului) and the ‚Table of Silence‘ (Masa Tăcerii).

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Namib bei Franceşti?

 

Etwa auf halbem Weg zwischen Târgu Jiu und Tismana, in einem Waldstück bei Franceşti, führen bei einem (wie üblich vermüllten) Rastplatz zu beiden Seiten der Straße 67D Wege in und durch den Wald. Einer davon endet nördlich am Waldrand. Hier haben wir einen herrlichen Stellplatz. An einer Seite haben wir einen lichten Eichenwald. An der anderen geht der Blick über eine fast kahle Ebene auf die Südkarpaten im Licht der untergehenden Sonne; spontan fühlen wir uns beide unabhängig von einander nach Namibia in die Wüste Namib versetzt.

english:

Namib near Franceşti?

About halfway between Târgu Jiu and Tismana, in a stretch of forest near Franceşti, at a (as usual littered) rest area on both sides of road 67D, paths lead into and through the forest. One of them ends north at the edge of the forest. Here we have a wonderful pitch. On one side we have a sparse oak forest. On the other, the view goes across an almost bare plain to the Southern Carpathians in the light of the setting sun; spontaneously, we both feel transported to Namibia in the Namib Desert, independently of each other.

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Im Mehedinți-Gebirge

 

Zwischen Tismana und Băile Herculane / Herkulesbad überqueren wir auf der Nationalstraße 67D das Mehedinți-Gebirge (Munții Mehedinți). Vom Pass in rund 1000 m Höhe haben wir herrliche Ausblicke auf die Umgebung und auf das Cerna-Gebirge (Munții Cerna).

english:

In the Mehedinți Mountains

Between Tismana and Băile Herculane we cross the Mehedinți Mountains (Munții Mehedinți) on national road 67D. From the pass at an altitude of about 1000 m we have magnificent views of the surrounding area and of the Cerna Mountains (Munții Cerna).

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An der Cerna

 

Im Nationalpark Cerna-Domogled trennt der Fluss Cerna das Mehedinți-Gebirge (Munții Mehedinți) vom Cerna-Gebirge (Munții Cerna). Die karstige Landschaft ist von schroffen Felsen und Schluchten geprägt.

english:

At the Cerna

In the Cerna-Domogled National Park, the Cerna River separates the Mehedinți Mountains (Munții Mehedinți) from the Cerna Mountains (Munții Cerna). The karstic landscape is characterised by rugged rocks and gorges.

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Eisernes Tor

 

Als einer der beeindruckendsten Taldurchbrüche Europas gilt der Engpass der Donau in den südlichen Karpaten. Zwischen dem Banater Gebirge und den Serbischen Karpaten, auf der rumänisch-serbischen Grenze hat sich der Fluss einen Weg gebahnt: das Eiserne Tor (Porțile de Fier). Seit 1972 ist die Donau in diesem Bereich aufgestaut, dennoch ist der schmalste Bereich nur etwa 200 m breit. Die Felswände ragen hier fast senkrecht in die Höhe. Genau dort steht das Kloster Mraconia zwischen Fluss und Straße. Nur wenige hundert Meter entfernt blickt, aus dem Felsen gehauen, der letzte Herrscher der Daker (dem rumänischen Urvolk), König Decebal, auf die Südgrenze seines Reiches. Wie am gegenüber liegenden serbischen Ufer zu sehen ist, hat die Erde die Felsen kunstvoll gefaltet. Dann kommt so ein Fluss daher und „fräst“ sich eine Schneise hindurch.

english:

Iron Gate

The bottleneck of the Danube in the southern Carpathians is considered one of the most impressive valley breakthroughs in Europe. Between the Banat Mountains and the Serbian Carpathians, on the Romanian-Serbian border, the river has carved a path: the Iron Gate (Porțile de Fier). The Danube has been dammed in this area since 1972, yet the narrowest section is only about 200 m wide. The rock walls rise almost vertically here. This is exactly where the Mraconia Monastery stands between the river and the road. Only a few hundred metres away, hewn out of the rock, the last ruler of the Dacians (the original Romanian people), King Decebal, looks down on the southern border of his empire. As can be seen on the opposite Serbian bank, the earth has artfully folded the rocks. Then a river comes along and „mills“ a path through it.

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Der Stausee, den die Donau hier bildet, ist über 150 km lang und Rumäniens drittgrößter See. Überwiegend ist er schmal, an seiner breitesten Stelle allerdings 5,5 km breit. Die Festung der drei Türme (Cetatea Tricule) aus dem Spätmittelalter, vier Kilometer flussabwärts des Ortes Svinița, wurde vom Stausee überflutet; zwei Türme ragen noch aus dem Wasser und drohen einzustürzen.

english:

The reservoir formed by the Danube here is over 150 km long and Romania’s third largest lake. It is narrow for the most part, though 5.5 km wide at its widest point. The Fortress of the Three Towers (Cetatea Tricule) from the late Middle Ages, four kilometres downstream from the village of Svinița, was flooded by the reservoir; two towers still rise out of the water and threaten to collapse.

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An der Nera

 

Naturbelassene Bäche und Flüsse sind den wirtschaftlich optimierten Landschaften der hoch industrialisierten Länder kaum mehr zu finden. In Rumänien dagegen sind sie Normalität. Ein schönes Beispiel ist die Nera, ein Zufluss des Donaustausees. An ihrem Ufer haben wir nahe der Serbischen Grenze einen schönen Stellplatz. Und sobald am Morgen die Sonne heraus ist, erkunden wir die Umgebung auf einer kleinen Wanderung.

english:

At the Nera

Natural streams and rivers are hardly to be found in the economically optimised landscapes of the highly industrialised countries. In Romania, however, they are the norm. A beautiful example is the Nera, a tributary of the Danube reservoir. We have a nice pitch on its banks near the Serbian border. And as soon as the sun is out in the morning, we explore the surroundings on a short hike.

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Bigăr Wasserfall

 

Der bekannte, zauberhaft zarte, schleierartige Bigăr Wasserfall (Cascada Bigăr) existiert nicht mehr. Der große pilzkopfartige Sinterblock aus Kalk, der wie ein aufgespannter Schirm den Wasserschleier erzeugte, ist abgebrochen und in die Schlucht gefallen. Geblieben sind ein immer noch hübscher Wasserfall, der auch ein wenig einen Schleier bildet, und die Schlucht, in die er fällt. Oberhalb führt ein kurzer Wanderweg durch einen Laubwald an dem kleinen Bach entlang. Auch hier gibt es ein paar kleine, zarte Wasserfälle. Ganz oben steht eine Karst-Felswand mit einer Höhle. An einer Reling führt ein sehr steiler, kantiger Steig zu der Höhle. Ganz mutige Kletterer können an einer Kette in die Höhle einsteigen.

english:

Bigăr Waterfall

The well-known, enchantingly delicate, veil-like Bigăr Waterfall (Cascada Bigăr) no longer exists. The large mushroom-headed sintered block of limestone that created the veil of water like a stretched umbrella has broken off and fallen into the gorge. What remains is a still pretty waterfall, which also forms a bit of a veil, and the gorge into which it falls. Above, a short hiking trail leads through a deciduous forest along the small stream. There are a few small, delicate waterfalls here too. At the top is a karst rock face with a cave. At a railing, a very steep, rocky path leads to the cave. Very brave climbers can enter the cave on a chain.

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Morgenrot am Lacul Secu

 

In Reşiţa (Reschitz) haben wir vergeblich nach einem brauchbaren Stellplatz für die Nacht gesucht. Es dämmert schon und wir wollen außerhalb der Stadt unser Glück versuchen.

Jetzt ist Fahren im Dunkeln unausweichlich. Davor wird in Rumänien gewarnt: Unbeleuchtete Pferdefuhrwerke könnten unterwegs sein, aber auch Betrunkene, die gern auf der Mittellinie entlang laufen. Wir machen uns auf den Weg in die nahe gelegenen Berge zum Stausee Lacul Secu. Glücklicherweise ist die Straße recht frisch asphaltiert und gut beschildert. Oberhalb des Sees, den wir im Dunkeln kaum sehen, sind an der Straße mehrere geeignete Parkbuchten. Die Straße ist kaum befahren und so verbringen wir eine ruhige Nacht.

Am frühen Morgen kommt der Herumkommer aus dem Bad und kann den roten See sehen. Rot? Alles ist rot! Die Sonne ist noch nicht über dem Horizont und eine dünne Wolkendecke reflektiert ihr rotes Licht auf den See, sein ohnehin rötliches Ufer und in den Buchenwald, der sein rotes Herbstlaub abgeworfen hat. Die Vorstellung dauert nur ein paar Minuten. Als Frau Rumkommer dazu kommt, nimmt die Landschaft ihre normalen Farben an.

english:

Dawn at the Lacul Secu

At Reşiţa we have searched in vain for a usable pitch for the night. It is already dawn and we want to try our luck outside the city. Now driving in the dark is unavoidable. There are warnings about this in Romania: unlit horse-drawn vehicles could be on the road, but also drunks who like to walk along the centre line. We make our way into the nearby mountains to the Lacul Secu reservoir. Fortunately, the road is quite freshly asphalted and well signposted. Above the lake, which we can barely see in the dark, there are several suitable parking bays along the road. The road is hardly frequented and so we spend a quiet night.

Early in the morning, the Aroundgetter comes out of the bath and can see the red lake. Red? Everything is red! The sun is not yet above the horizon and a thin blanket of clouds reflects its red light onto the lake, its anyway reddish shore and into the beech forest, which has shed its red autumn leaves. The performance lasts only a few minutes. When Mrs Roundgetter joins in, the landscape takes on its normal colours.

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Romapaläste

 

Die Schwarze Burg (Castelul Corvinilor) in Hunedoara (Eisenmarkt) gilt als eine der schönsten Burgen Rumäniens. Sie ist die Attraktion der Stadt im Südwesten von Siebenbürgen / Transsilvania.

english:

Roma palaces

The Black Castle (Castelul Corvinilor) in Hunedoara is considered one of the most beautiful castles in Romania. It is the attraction of the town in the southwest of Transylvania.

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Jetzt wächst Konkurrenz heran: Romapaläste.

Die Roma sind in dem Vielvölkerstaat Rumänien eine bedeutende Minderheit. Doch anders als z.B Ungarn, Deutsche und Ukrainer erfahren sie Ausgrenzung, wie in anderen europäischen Ländern auch. In Siebenbürgen waren und sind von ausgewanderten Sachsen aufgegebene Dörfer dem Verfall geweiht. Hier haben Roma solche Dörfer wiederbelebt, indem sie in verlassene Häuser eingezogen sind. Wir nehmen auf unserer Reise durch Rumänien von den Roma vor Allem die Frauen wahr. Sie fallen auf durch farbenfrohe Gewänder, lange bunte Röcke, teils mit Glitzer besetzt, durch ihr einzigartig selbstbewusstes Auftreten und einen unnachahmlichen aufrechten Gang. Einige Roma sind offenkundig wohlhabend. Sie zeigen dies selbstbewusst durch den Bau ausgefallener Villen, den so genannten Romapalästen.

In mehreren Orten haben wir schon einzelne oder eine Hand voll solcher Villen gesehen. Häufig sind indische Stilelemente verwendet, die wir als Merkmal der ursprünglichen Herkunft der Roma in Rajasthan / Indien deuten. Im Süden von Hunedoara entsteht ein ganzer Stadtteil davon. Viele sind schon fertig, viele im Bau. Und diese Villen sind noch erheblich aufwendiger gebaut und verziert, als alle die wir bisher gesehen haben.

english:

Now competition is growing up: Roma palaces.

The Roma are a significant minority in the multi-ethnic state of Romania. But unlike Hungarians, Germans and Ukrainians, for example, they experience exclusion, as they do in other European countries. In Transylvania, villages abandoned by emigrant Saxons were and are doomed to decay. Here, Roma have revived such villages by moving into abandoned houses. On our journey through Romania, we notice above all the women among the Roma. They are conspicuous for their colourful robes, long colourful skirts, some with glitter, their uniquely self-confident appearance and their inimitable upright gait. Some Roma are obviously wealthy. They confidently show this by building fancy mansions, the so-called Roma palaces.

In several places we have seen single or a handful of such villas. Often Indian style elements are used, which we interpret as a feature of the original origin of the Roma in Rajasthan / India. In the south of Hunedoara a whole district of them is being built. Many are already finished, many are under construction. And these villas are even more elaborately built and decorated than any we have seen so far.

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Alba Iulia

 

Einer der historisch wichtigsten Orte ist für die Rumänen die Stadt Alba Iulia / Karlsburg in Siebenbürgen / Transsilvania. Sinnbild dieser Bedeutung ist die Zitadelle / Cetatea in Form eines 17-zackigen Sterns, überragt von der Krönungskathedrale. In den vergangenen Jahren wurde (und wird) diese Stadt in der Stadt vorrangig restauriert.

english:

One of the most historically important places for Romanians is the city of Alba Iulia in Transylvania. The symbol of this importance is the citadel / cetatea in the shape of a 17-pointed star, surmounted by the coronation cathedral. In recent years, this city in the city has been (and is being) restored as a priority.

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Verdrahtet

 

Während wir durch die Zitadelle von Alba Iulia / Karlsburg schlendern, sind dort auf einem Platz einige Werke des rumänischen Bildhauers Darius Hulea ausgestellt. Die ausdrucksstarken Porträts von historischen, biblischen und Sagengestalten sind aus Eisen, rostfreiem Stahl, Kupfer und Messing geformt. Sie sind überwiegend aus Drähten dieser Materialien gebogen und zusammen geschweißt. Wir sind beeindruckt vom handwerklichen Geschick des Künstlers und von der Lebendigkeit der Werke.

english:

Wired

As we stroll through the citadel of Alba Iulia, some works by the Romanian sculptor Darius Hulea are on display in a square there. The expressive portraits of historical, biblical and legendary figures are sculpted from iron, stainless steel, copper and brass. They are mainly bent from wires of these materials and welded together. We are impressed by the craftsmanship of the artist and the liveliness of the works.

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Felsen der Szekler

 

Ein besonders hübsches Dorf ist Rimetea (auch Râmetea, deutsch: Eisenburg), knapp 60 km nördlich von Alba Iulia. Es liegt in einem Tal des Trascău-Gebirges, dem östlichsten Teil des Apuseni-Gebirges. Dieser Teil Siebenbürgens ist ungarisch geprägt und die überwiegende Bevölkerungsmehrheit spricht den ungarischen Szekler-Dialekt. Für sie heißt der Ort Torockó. Charakteristisch sind hier schmale, lange Häuser.

english:

Rock of the Szeklers

A particularly pretty village is Rimetea (also Râmetea, German: Eisenburg), just under 60 km north of Alba Iulia. It lies in a valley of the Trascău Mountains, the easternmost part of the Apuseni Mountains. This part of Transylvania has a Hungarian influence and the vast majority of the population speaks the Hungarian Szekler dialect. For them, the place is called Torockó. Narrow, long houses are characteristic here.

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Die Hauptattraktion von Rimetea / Torockó ist der Piatra Secuiului (ungarisch: Székelykő), der Stein oder Felsen der Szekler. Der baumlose, langgestreckte Kalksteinfelsen, durch eine Schlucht unterbrochen, ist ein beliebtes Wander- und Kletterrevier. Auf einer anstrengenden Wanderung kommen wir ihm ein wenig näher.

english:

The main attraction of Rimetea / Torockó is the Piatra Secuiului (Hungarian: Székelykő), the stone or rock of the Szeklers. The treeless, elongated limestone rock, interrupted by a ravine, is a popular hiking and climbing area. On a strenuous hike we get a little closer to it.

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Turda-Schlucht

 

Ungefähr 10 bis 15 km westlich von Turda durchschneidet der Hășdate-Bach den Kalkstein des Trascău-Gebirges. So hat er die Turda-Schlucht (Cheile Turzii) am Ostrand des Apuseni-Gebirges geschaffen. 300 m ragen die Bergwände links und rechts senkrecht empor, neben dem Bach ist kaum Platz für den Wanderweg. Der besteht großenteils aus blank gelaufenen Kalksteinen, die im feuchten Mikroklima der Schlucht ohnehin glitschig sind; im Herbst verstärkt das gefallene Laub die Rutschgefahr. So sind wir froh über jede betonierte Passage, besonders, wenn sich der Weg eng zwischen Felswand und Bach zwängt. Viele seltene Pflanzen und Tiere gibt es hier. Wie wir beobachten können, sind die Schlucht und das umgebende Gebirge ein beliebtes Wandergebiet und Kletterrevier.

english:

Turda Gorge

About 10 to 15 km west of Turda, the Hășdate stream cuts through the limestone of the Trascău Mountains. Thus it created the Turda Gorge (Cheile Turzii) on the eastern edge of the Apuseni Mountains. The mountain walls rise vertically 300 m to the left and right, and there is hardly any space for the hiking trail beside the stream. The path consists mostly of bare, shiny limestone, which is slippery anyway in the humid microclimate of the gorge; in autumn the fallen leaves increase the danger of slipping. So we are happy about every concrete passage, especially when the path squeezes tightly between the rock face and the stream. There are many rare plants and animals here. As we can observe, the gorge and the surrounding mountains are a popular hiking and climbing area.

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Maramureş

 

Ein wenig anders ist es in Maramureş, dem Nordwesten Rumäniens. Hier fahren wir durch eine besonders schöne, hügelige Landschaft, in der sich eine eigenständige Kultur erhalten hat. Land- und Forstwirtschaft sind hier offenbar lukrativ: Nirgendwo im zweitärmsten Land der Europäischen Union haben wir so viele propere Dörfer und so wenig Armut gesehen. In dem waldreichen Gebiet hat sich eine große Handwerkskunst im Umgang mit dem Werkstoff Holz entwickelt. Die wird nach wie vor gepflegt. Viel mehr als in anderen Landesteilen sind Gebäude, fast ganze Dörfer, aus Holz gebaut. Dächer, die von Weitem wie reetgedeckt erscheinen, sind tatsächlich mit unzähligen, etwa handgroßen, geschnitzten Holzschindeln gedeckt. Offenkundiger Stolz von Hauseigentümern sind große Holztore, reich mit geschnitzten Ornamenten geschmückt.

english:

It is a little different in Maramureş, the northwest of Romania. Here we drive through a particularly beautiful, hilly landscape in which an independent culture has been preserved. Agriculture and forestry are obviously lucrative here: nowhere in the second poorest country in the European Union have we seen so many proper villages and so little poverty. In the densely forested area, a great craftsmanship has developed in the use of wood as a material. This is still cultivated. Much more than in other parts of the country, buildings, almost entire villages, are made of wood. Roofs that appear thatched from afar are in fact covered with countless carved wooden shingles about the size of a hand. The obvious pride of homeowners are large wooden gates, richly decorated with carved ornaments.

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Holzkirchen im Iza-Tal

 

Die Krönung der Handwerkskunst im Umgang mit Holz sowie der Architektur in Rumänien sind die berühmten Holzkirchen in Maramureş. Einige sind tatsächlich ganz aus Holz, ohne jeglichen Nagel! Und ein paar gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Besonders schöne Exemplare stehen im Tal des Flusses Iza (Valea Izei), zwischen Moisei und Sighetu Maramaţiei. Noch im Frühnebel sehen wir in Sălineştea de Sus zwei von ihnen.

english:

Wooden churches in the Iza Valley

The crowning glory of craftsmanship in the use of wood as well as architecture in Romania are the famous wooden churches in Maramureş. Some are actually made entirely of wood, without a single nail! And a few are UNESCO World Heritage Sites. Particularly beautiful examples stand in the valley of the river Iza (Valea Izei), between Moisei and Sighetu Maramaţiei. Still in the early morning mist, we see two of them at Sălineştea de Sus.

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Die älteste dieser Holzkirchen aus dem Jahr 1364 steht auf einem Hügel in Ieud umgeben von einem besonders pittoresken Friedhof.

english:

The oldest of these wooden churches, dating from 1364, stands on a hill at Ieud surrounded by a particularly picturesque cemetery.

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In Ieud, das im ganzen Land für seine Tischler und Holzschnitzer bekannt ist, stehen insgesamt sogar drei Holzkirchen.

english:

At Ieud, which is known throughout the country for its carpenters and woodcarvers, there are even three wooden churches in total.

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Eine weitere der schönen Holzkirchen steht in dem sehenswerten Ort Botiza; sie wurde 1694 erbaut.

english:

Another of the beautiful wooden churches is in Botiza, a place worth seeing; it was built in 1694.

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Schließlich besuchen wir noch die 1604 erbaute Holzkirche in Poienile Izei. Sie ist seit 1783 innen mit besonderen Fresken geschmückt. Die Fotos vom Innenraum sind von außen durch Fenster aufgenommen und daher teilweise etwas unscharf.

english:

Finally, we visit the wooden church at Poienile Izei, built in 1604. It has been decorated inside with special frescoes since 1783. The photos of the interior are taken from the outside through windows and are therefore somewhat blurred in places.

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Glitzer in Sighetu

 

Nach einem langen Tag im Iza-Tal ist es spät geworden, bis endlich in Sighetu Maramaţiei ein Übernachtungsplatz gefunden ist: Neben der wenig befahrenen Straße beim Maramuresisches Dorfmuseum (Muzeul Satului Maramuresan) in der Stadt an der Nordgrenze Rumäniens zur Ukraine. Wie üblich ist es im Womo angenehm warm und so werden wir am Morgen beim Blick aus dem Fenster überrascht. Die Umgebung ist mit Raureif überzogen und alles glitzert in der aufgehenden Sonne.

english:

Glitter at Sighetu

After a long day in the Iza Valley, it is late before we finally find a place to spend the night in Sighetu Maramaţiei: Next to the little-used road near the Maramures Village Museum (Muzeul Satului Maramuresan) in the town on Romania’s northern border with Ukraine. As usual, it is pleasantly warm in the camper and so we are surprised when we look out of the window in the morning. The surroundings are covered with hoarfrost and everything glitters in the rising sun.

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Wassertalbahn-Museum

 

In Vişeu de Sus ist der Start- und Endbahnhof der berühmten Wassertalbahn, der letzten dampfbetriebenen Waldbahn Europas. Auf dem großen Bahnhofsgelände sind nicht nur einige der eingesetzten Waggons zu sehen. Dort sind auch diverse alte Dampfloks und andere, zum Teil skurrile Schienenfahrzeuge aufgestellt und zu besichtigen. Und der Clou: Zwischen diesen herrlichen historischen Fahrzeugen ist der Parkplatz des Bahnhofs, auf dem wir übernachten können. Mitte November haben wir ihn exklusiv.

english:

Vaser River Valley Railway Museum

Vişeu de Sus is the terminus of the famous Vaser River Valley Railway, the last steam-powered forestry railway in Europe. On the large station grounds, not only some of the wagons used can be seen. Various old steam locomotives and other rail vehicles, some bizarre, are also set up there and can be viewed. And the highlight: between these wonderful historic vehicles is the station’s car park, where we can spend the night. We have it exclusively in mid-November.

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Fröhlicher Friedhof

 

Im ganzen Land, besonders aber im Iza-Tal ist uns aufgefallen, dass Friedhöfe in Rumänien einen besonderen Stellenwert haben. Üblicherweise sind sie um die Kirchen herum angelegt. Und sie sind groß, größer als in vielen anderen Ländern in vergleichbar großen Gemeinden; vermutlich bleiben die Gräber länger erhalten. Auf vielen Grabsteinen prangt ein Bild des/der Verstorbenen. Bei den Holzkirchen sind uns Grabsteine aufgefallen, auf denen nur Name und Geburtsdatum eingraviert ist.

So ist nicht verwunderlich, dass der Holzschnitzer Stan Ion Pătraş in Săpânța die Idee hatte, Gräber noch individueller zu gestalten. Er begann, die traditionellen Holzkreuze zu bemalen und kleine Geschichten des/der Verstorbenen in deftigen Reimen darauf zu schreiben. So entstand seit 1935 der so genannte Fröhliche Friedhof (Cimitirul Vesel). Die Texte sind wohl nicht nur nett, manche benennen auch Laster und Verfehlungen. Einige der Porträts sind geschnitzt und bemalt, einige nur gemalt. Bei manchen Kreuzen sind Vorder- und Rückseite gestaltet, z.B. als „gute“ und „schlechte“ Seite.

Inzwischen ist dieser Friedhof weltbekannt und der Ort sowie die Kirchengemeinde profitieren von den Besuchern, wie an der prunkvollen Kirche inmitten der Gräber zu sehen ist.

english:

Cheerful Cemetery

Throughout the country, but especially in the Iza Valley, we noticed that cemeteries have a special significance in Romania. Usually they are located around the churches. And they are large, larger than in many other countries in comparably large communities; presumably the graves are preserved longer. Many gravestones are emblazoned with a picture of the deceased. At the wooden churches, we noticed gravestones with only the name and date of birth engraved on them.

So it is not surprising that the woodcarver Stan Ion Pătraş at Săpânța had the idea to make graves even more individual. He began to paint the traditional wooden crosses and write little stories of the deceased on them in hearty rhymes. This is how the so-called Cheerful Cemetery (Cimitirul Vesel) came into being in 1935. The texts are probably not only nice, some also name vices and misdemeanours. Some of the portraits are carved and painted, some only painted. On some crosses, the front and back are designed, e.g. as „good“ and „bad“ sides.

Meanwhile, this cemetery has become world-famous and the village as well as the church community benefit from the visitors, as can be seen from the magnificent church in the midst of the graves.

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Durch Rumäniens Herbst im Womo

 

Zwei Monate sind wir mit unserem Wohnmobil durch den rumänischen Herbst gereist, von Mitte September bis Mitte November. Davon haben wir 76 Blog-Beiträge veröffentlicht (einschließlich diesem), mit Informationen und vielen wunderschönen Fotos. Insgesamt waren wir 80 Tage unterwegs, mit Abstecher in die Schweiz auf dem Hinweg und ein paar Tagen an der Donau in Österreich auf dem Rückweg.

english:

Through Romania’s Autumn in a Camper

We spent two months travelling through the Romanian autumn in our motorhome, from mid-September to mid-November. Of these, we have published 76 blog posts (including this one), with information and lots of beautiful photos. In total, we were on the road for 80 days, with a detour to Switzerland on the way there and a few days at the Danube in Austria on the way back.

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Auf unserer Route kreuz und quer durch Rumänien haben wir viel vom Land gesehen und erlebt: Vom Apuseni-Gebirge im Westen auf die Passstraße Transalpina und nach Siebenbürgen, weiter zur Bicaz-Schlucht durch die Ost-Karpaten. Von der Region Bukowina sind wir nach Siebenbürgen zurück gekehrt und auf die kurvenreiche Transfăgărășan. Südlich von Brașov haben wir die Nationalparks Piatra Craiului und Bucegi erkundet, bevor wir zu den Schlammvulkanen bei Buzău weiter östlich gefahren sind. Dann ging’s zum Donaudelta und durch die Region Dobrudscha zur Schwarzmeerküste. Östlich und südlich der Donau sind wir in den Süden Rumäniens, dann nördlich der Donau durch die Große und die Kleine Walachei gereist. Vom Eisernen Tor im Südosten des Landes durch die Regionen Banat und Siebenbürgen haben wir schließlich in mehreren Etappen Maramureş, den Nordwesten, erreicht.

english:

On our route criss-crossing Romania, we saw and experienced a lot of the country: from the Apuseni Mountains in the west to the Transalpina pass road and Transylvania, on to the Bicaz Gorge through the Eastern Carpathians. From the Bukovina region we returned to Transylvania and onto the winding Transfăgărășan. South of Brașov we explored the Piatra Craiului and Bucegi National Parks before heading to the mud volcanoes near Buzău further east. Then it was off to the Danube Delta and through the Dobrogea region to the Black Sea coast. East and south of the Danube we travelled to the south of Romania, then north of the Danube through Great and Little Wallachia. From the Iron Gate in the south-east of the country through the Banat and Transylvania regions, we finally reached Maramureş, the north-west, in several stages.

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Rumänien ist überwiegend sehr bergig, nur wenige Regionen sind nicht mindestens hügelig. Es ist ein interessantes, sehr vielseitiges Reiseland mit verschiedenartigen Regionen, vielen Naturschönheiten, großartigen historischen Städten, Dörfern, Kirchenburgen, Burgen und Schlössern. Hinzu kommen zahllose Klöster und Kirchen, die uns weniger interessiert haben. Nennenswert sind einige spektakuläre Karpaten-Querungen, insbesondere die weltbekannte Transfăgărășan, wo wir auch ein paar Begegnungen mit Bären hatten.

english:

Romania is predominantly very mountainous, only a few regions are not at least hilly. It is an interesting, very versatile travel destination with diverse regions, many natural beauties, great historical towns, villages, fortified churches, castles and palaces. In addition, there are countless monasteries and churches that were of less interest to us. Worth mentioning are some spectacular Carpathian crossings, especially the world-famous Transfăgărășan, where we also had a few encounters with bears.

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Am kurzen zugänglichen Abschnitt der Schwarzmeerküste Rumäniens gibt es nur wenige leicht erreichbare, unverbaute Strände. Lediglich zwei Leuchttürme stehen an diesem Küstenstreifen, ein historischer in Constanţa und ein schwierig erreichbarer am Cap Tuzla.

Mitte September war es noch sehr sommerlich warm im Land. Ab Oktober wurde es herbstlich, insbesondere in den Karpaten. Den ersten Frost hatten wir Mitte Oktober in höheren Lagen, aber bis in den November hinein auch immer wieder angenehme, sonnige Tage.

english:

There are few easily accessible, unspoilt beaches on the short accessible stretch of Romania’s Black Sea coast. Only two lighthouses stand on this stretch of coast, a historic one in Constanţa and a difficult-to-reach one at Cap Tuzla.

In mid-September it was still summerly warm in the country. From October onwards it became autumnal, especially in the Carpathians. We had the first frost in mid-October at higher altitudes, but we also had pleasant, sunny days again and again until November.

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Viele europäische Länder sind uns schon recht vertraut, inzwischen auch einige ehemals sozialistische. Rumänien ist noch ganz anders. Es ist das zweitärmste Land der Europäischen Union. Das ist unübersehbar und erheblich gravierender als im Baltikum, in Polen oder Balkanländern wie Kroatien und Montenegro. Die drei letztgenannten sind slawische Länder, Rumänien dagegen ist römisch geprägt. Die rumänische Sprache und Kultur erinnern an Italien und andere romanische Länder. Das machte uns die allgemeine Orientierung leichter, als im kyrillischen Griechenland und in slawischen Ländern oder Ungarn, das wir auf Hin- und Rückweg durchquert haben.

english:

Many European countries are already quite familiar to us, by now also some former socialist ones. Romania is still quite different. It is the second poorest country in the European Union. This is obvious and much more serious than in the Baltic States, Poland or Balkan countries like Croatia and Montenegro. The latter three are Slavic countries, whereas Romania is Roman. The Romanian language and culture are reminiscent of Italy and other Romanic countries. This made our general orientation easier than in Cyrillic Greece and Slavic countries or Hungary, which we passed through on the way there and back.

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Häufiger als in anderen ehemals sozialistischen Ländern sind noch schrecklich herunter gekommene Gebäude und Stadtteile zu sehen, gelegentlich auch Slums. Andererseits haben wir selten so viele Blumen in Vorgärten und an Straßen gesehen, wie überall in Rumänien. Nicht selten sind wir durch relativ ärmliche Dörfer gefahren, deren gesamte Durchgangsstraße von Blumen geschmückt war, einige sogar von Rosen. Überall ist Aufbruch: Es wird viel neu gebaut, mindestens aber das Alte renoviert, verbessert, ausgebaut, frisch gestrichen und aufgehübscht. Und die Menschen haben auf uns einen zufriedenen und zukunftsgerichteten Eindruck gemacht, trotz fehlendem Wohlstand.

english:

More often than in other former socialist countries, there are still terribly run-down buildings and districts to be seen, occasionally slums. On the other hand, we have rarely seen so many flowers in front gardens and along streets as everywhere in Romania. Not infrequently we drove through relatively poor villages whose entire thoroughfare was decorated with flowers, some even with roses. Everywhere there is a new beginning: there is a lot of new construction, but at least the old is being renovated, improved, extended, freshly painted and spruced up. And the people made a satisfied and forward-looking impression on us, despite lack of wealth.

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Noch mehr haben wir uns über die Freundlichkeit der Rumänen gefreut und ihre Offenheit für uns Fremde. Oft haben wir Begeisterung in Gesichtern gesehen, wenn wir außerhalb der Tourismussaison mit unserem Wohnmobil aufgetaucht sind. Die Menschen sind stehen geblieben, haben sich umgedreht, gegrüßt und gewunken. Selten haben wir uns in einem Land so willkommen gefühlt und nie gab es Zweifel an unserer Sicherheit.

english:

We were even more delighted by the friendliness of the Romanians and their openness to us strangers. We often saw enthusiasm in faces when we showed up with our camper outside the tourist season. People stopped, turned around, greeted and waved. Rarely have we felt so welcome in a country and there was never any doubt about our safety.

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Englischsprachige Rumänen haben wir nur wenige angetroffen. Gelegentlich gab es Kontakte in deutscher Sprache, obwohl Deutschstämmige in Rumänen nur noch eine kleine Minderheit sind. Menschengruppen haben wir wegen Covid-19 gemieden und auch darauf verzichtet, Museen zu besuchen.

english:

English-speaking Romanians we only met a few. Occasionally there was contact in German, although ethnic Germans are now only a small minority in Romania. We avoided groups of people because of Covid-19 and also refrained from visiting museums.

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Die Verkehrsinfrastruktur in Rumänien ist sehr gemischt. Oft wurden wir auf niederrangigen Straßen mit neuem Asphaltbelag überrascht. Aber mindestens genau so oft waren auch höherrangige in sehr schlechtem Zustand. Straßenaufbrüche, abgerutschte Passagen von Bergstraßen, Schlaglöcher sowie Schotter- und Erdstraßen sind weit verbreitet. Offensichtlich wird intensiv an der Verbessung des Straßensystems gearbeitet, aber es bleibt noch sehr viel zu tun.

english:

The traffic infrastructure in Romania is very mixed. We were often surprised by new asphalt surfaces on lower-ranking roads. But at least as often, higher-ranking roads were also in very poor condition. Road breaks, slipped passages of mountain roads, potholes as well as gravel and earth roads are widespread. Obviously, intensive work is being done to improve the road system, but there is still a lot to be done.

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In einigen Regionen führen Durchgangsstraßen bis zu 50 km am Stück durch ein Dorf am anderen. Das Ortsausgangsschild des einen Ortes und das Ortseingangsschild des nächsten sind zusammen angebracht. Fahrten durch solche Endlos-Dörfer sind entnervend. Ortsumfahrungen sind eine Rarität. Fast überall muss mit Steigungen, Gefällestrecken und Serpentinen gerechnet werden, denn Berge sind selten weit entfernt.

english:

In some regions through roads lead up to 50 km at a stretch through one village at the other. The exit sign of one village and the entrance sign of the next are placed together. Driving through such endless villages is unnerving. Bypasses are a rarity. Almost everywhere, you have to reckon with inclines, declines and serpentines, because mountains are rarely far away.

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Die häufigsten Verkehrsschilder in Rumänien sind ‚Überholverbot‘ und ‚Ende Überholverbot‘. Sie wechseln sich nicht selten in Intervallen von hundert Metern ab. Aber offenkundig werden sie bestenfalls als Dekoration betrachtet, ebenso wie durchgezogene Mittellinien auf den Straßen. Rumänische Autofahrer müssen überholen! Immer! Egal wie hoch die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs ist, auch innerorts. Sie gehen dafür jedes Risiko ein, für sich und andere Verkehrsteilnehmer! Das ist die größte Gefahr in Rumänien. So war es nicht überraschend, an den Straßen viele kleine Kreuze zu sehen. Allerdings geben sich die Verkehrsplaner große Mühe, durch unangemessene und unsinnige Beschilderung die Verkehrsteilnehmer zur Ignoranz zu erziehen.

english:

The most common road signs in Romania are ‚No overtaking‘ and ‚End overtaking‘. They not infrequently alternate at intervals of a hundred metres. But obviously they are considered decoration at best, just like solid centre lines on the roads. Romanian drivers must overtake! Always! No matter how fast the vehicle in front is travelling, even in built-up areas. They take every risk for themselves and other road users! This is the greatest danger in Romania. So it was not surprising to see many small crosses along the roads. However, traffic planners go to great lengths to educate road users to be ignorant through inappropriate and nonsensical signage.

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Rechtzeitig vor der Reise haben wir im Pistenkuh-Blog das Buch „GPS Off-Road Tourenbuch für 4×4 Reisen Rumänien“ entdeckt und gekauft. Von zwei der einfacheren Routen sind wir jeweils eine Teilstrecke gefahren. Dabei haben wir erkennen müssen, dass Off-Road-Fahren für uns trotz Allradantriebs wirklich nur sehr begrenzt sinnvoll ist. Das Buch samt Download von Wegpunkten ist sicherlich geeignet für richtige Off-Road-Fahrer. Die vielen Berge Rumäniens sind dafür ein beliebtes Terrain, wie wir beobachten konnten.

english:

Just in time for the trip, we discovered and bought the book „GPS Off-Road Tour Book for 4×4 Travel Romania“ (actual German title: „GPS Off-Road Tourenbuch für 4×4 Reisen Rumänien“) from the (German) Pistenkuh blog. We drove a section of each of two of the easier routes. In the process, we realised that off-road driving really only makes very limited sense for us, despite our four-wheel drive. The book, including the download of waypoints, is certainly suitable for real off-road drivers. Romania’s many mountains are popular terrain for this, as we were able to observe.

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Vermüllung der Landschaft ist in ganz Rumänien eine flächendeckende „Seuche“. Einzelne Dörfer und Städte sind uns aufgefallen, weil dort kein Müll lag und das System der Abfallentsorgung offenkundig funktioniert.

english:

Littering of the landscape is a widespread „plague“ throughout Romania. Individual villages and towns caught our attention because there was no rubbish there and the system of waste disposal obviously works.

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Die Infrastruktur für Wohnmobile ist in Rumänien sehr unterentwickelt. Es gibt Campingplätze, die wir generell möglichst meiden. Öffentliche / kommunale Stellplätze haben wir nicht gesehen, Ver- und Entsorgungs-Einrichtungen schon gar nicht. Unser Frischwasser haben wir während der gesamten zwei Monate aus Bergquellen entnommen.

english:

The infrastructure for motorhomes is very underdeveloped in Romania. There are campsites which we generally avoid as much as possible. We didn’t see any public / communal pitches, and certainly no supply and disposal facilities. We took our fresh water from mountain springs for the entire two months.

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Für die Entsorgung haben wir uns von Anfang an darauf eingestellt, unser Klo als Trenntoilette zu nutzen. In der Klokassette wurde nur Urin aufgefangen, das wir in der Natur entsorgt haben. Alle festen „Hinterlassenschaften“ haben wir nach dem Prinzip der „Poo Bags“ / Hundekotbeutel entsorgt. Dazu gibt es eine Vorgeschichte: Während unserer Kanadareise ist sechs Wochen vor dem Ende der Reise der Verriegelungs-Mechanismus unserer Klokassette gebrochen. Sie war dadurch nicht mehr zu benutzen und Ersatzteile gibt es dafür in Nordamerika nicht. Notgedrungen haben wir eine Lösung entwickelt, die nicht so komfortable sein konnte, wie die aktuelle. Den entscheidenden Tip dazu haben wir im UMIWO-Blog gefunden. Auf diese Weise von der Suche nach Ver- und Entsorgungs-Einrichtungen befreit zu sein, hat zu einer entspannten Reise beigetragen.

english:

For disposal, we set out from the beginning to use our loo as a separation toilet. The toilet cassette only collected urine that we disposed of in nature. We disposed of all solid „leftovers“ according to the principle of „poo bags“ / dog excrement bags. There is a back story to this: During our Canadian trip, the locking mechanism of our toilet cassette broke six weeks before the end of the trip. It was no longer usable and there are no spare parts for it in North America. Of necessity, we developed a solution that could not be as comfortable as the current one. The decisive tip we found on the (German) UMIWO Blog. Thus being freed from the search for supply and disposal facilities contributed to a relaxed trip.

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Unsere Übernachtungsplätze haben wir im Womo-Führer, in den internationalen Stellplatz-Portalen Campercontact und park4night gefunden oder selbst entdeckt. In den genannten Medien sind auch kommerzielle Stellplätze zu finden. Wohnmobile haben wir im Herbst nur sehr wenige gesehen.

english:

Our overnight pitches we found in the (German) Camper Guide, in the international pitch portals Campercontact and park4night or discovered them ourselves. Commercial pitches can also be found in the named media. Motorhomes we saw very few in autumn.

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Wie üblich, waren wir als Selbstversorger unterwegs. Dafür war die Versorgung mit Lebensmitteln sehr gut. In den Supermärkten gibt es alles, oft günstiger als zu Hause. In den ersten Wochen der Reise haben wir Obst und Gemüse an den Straßen direkt von den Erzeugern gekauft. Besonders Zwetschen, Tomaten, Paprika, Gurken, Zwiebeln, Knoblauch und Waldpilze waren von sehr guter Qualität und noch preiswerter als im Supermarkt. Mehr als einmal hatten wir dann Pfifferlinge satt und Steinpilze satt.

english:

As usual, we were self-catering. The food supply for that was very good. Everything is available in the supermarkets, often cheaper than at home. In the first weeks of the trip, we bought fruit and vegetables directly from the producers along the roads. Especially plums, tomatoes, peppers, cucumbers, onions, garlic and wild mushrooms were of very good quality and even cheaper than in the supermarket. More than once we had all we could eat of chanterelles and porcini mushrooms each.

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Wie schon in anderen europäischen Ländern waren die Supermärkte der uns vertrauten Ketten Lidl und Carrefour, aber auch Kaufland, erste Wahl für die Lebensmittel-Versorgung. Die führen sowohl deutsche bzw. westeuropäische Lebensmittel als auch landestypische und Bio-Produkte. Es gibt auch Penny. Ein paar mal haben wir in größeren Städten einen Bio-Laden gesucht, fündig geworden sind wir nur in Brașov. Wegen Covid-19 haben wir nur einmal wöchentlich eingekauft und unsere Vorräte aufgefüllt.

english:

As in other European countries, the supermarkets of the familiar chains Lidl and Carrefour, but also Kaufland, were the first choice for food supplies. They stock both German and Western European food as well as typical local and organic products. There is also the british super market chain Tesco. We looked for an organic shop in larger cities a few times, but only found one at Brașov. Because of Covid-19, we only purchased once a week and replenished our supplies.

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Rumänien war eins der ersten Länder, die Erdöl gefördert haben und tut das noch. Die Kraftstoffpreise im Land orientieren sich aber sicherlich an den europäischen. Vermutlich wegen des allgemein niedrigeren Preisniveau im Land waren die Dieselpreise für uns Westeuropäer günstig.

english:

Romania was one of the first countries to extract crude oil and still does. However, fuel prices in the country are certainly oriented towards European prices. Probably because of the generally lower price level in the country, diesel prices were favourable for us Western Europeans.

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Den erwähnten Führer „Mit dem Wohnmobil nach Rumänien“ aus dem Womo-Verlag haben wir genutzt und den Reiseführer „Rumänien“ aus dem Reise Know-How Verlag. Bewährt hat sich auch der „Superatlas Rumänien“ (mit Moldawien) von freytag & berndt.

english:

We used the aforementioned German guidebook „Mit dem Wohnmobil nach Rumänien“ (By motorhome to Romania) from Womo publishing house and the German travel guide „Rumänien“ from Reise Know-How Verlag (Travel Know-How publishing house). The „Super Atlas Romania“ (with Moldavia) by freytag & berndt also proved its worth.

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Mobiles Internet ist in Rumänien sehr preisgünstig. Die Netzabdeckung des Landes mit schnellem Internet ist sehr gut, in Stadt und Land.

english:

Mobile internet is very cheap in Romania. The country’s network coverage with fast internet is very good, in town and country.

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Zu unseren schönsten Erlebnissen und Eindrücken (in der Reihenfolge der Reise) gehören:

Unsere absoluten Höhepunkte der Reise waren:

Damit ist der Bericht von unserer großen Herbst -Rundreise durch Rumänien abgeschlossen.

Unsere besten Fotos aus Rumänien präsentieren wir auf unseren persönlichen Foto-Internetseiten krim-gruettner.de und reinhardprinzmeier.de.

english:

Our best experiences and impressions (in order of travel) include:

Our absolute highlights of the trip were:

This concludes the report from our big autumn tour through Romania.

We present our best images from Romania on our personal photo websites krim-gruettner.de und reinhardprinzmeier.de.

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