Den ganzen Sommer, von Mitte Juni bis Mitte September, sind wir mit unserem Wohnmobil durch Nord-Polen, Litauen, Lettland, Estland und zurück gereist. Das war außerordentlich abwechslungsreich, sodass die Erlebnisse dieser 88 Tage zu 136 Blogbeiträgen geführt hat, einschließlich diesem.

All summer, from mid-June to mid-September, we traveled with our motorhome through northern Poland, Lithuania, Latvia, Estonia and back. It was extremely varied, so that the experiences of these 88 days led to 136 blog posts, including this one.
Außer dieser großartigen Reise hatten wir auch noch einen recht stabilen Sommer, ohne extreme Hitze und bis Ende August ohne nennenswerte Beeinträchtigung durch schlechtes Wetter.
Aus vielen Ländern West-, Süd- und Nordeuropas hatten wir persönliche Erfahrungen schon vor unseren Womo-Reisen dorthin. Von den baltischen Ländern und Polen haben wir gelegentlich im Fernsehen Berichte über berühmte Städte oder Naturschönheiten gesehen. Wir hatten keine Ahnung, wie dort das Reisen funktionieren würde, zumal im Wohnmobil. Jetzt sind wir vollkommen begeistert und können unsere frühere Zurückhaltung kaum noch nachvollziehen.
Selbstverständlich gibt es noch Hinterlassenschaften aus der sozialistischen Zeit, aber auch sehr viel in die Zukunft Gerichtetes. An vielen Stellen konnten wir sehen, dass die EU, zu der die vier Länder seit 2004 gehören, offenkundig Unterstützung leistet, für Infrastruktur und Vieles mehr.
Die Menschen in allen vier bereisten Ländern haben wir stets als freundlich und zuvorkommend erlebt. Und nur selten haben wir uns auf Reisen in anderen Ländern so selbstverständlich sicher gefühlt, wie in Polen, Litauen, Lettland und Estland, an jedem Tag und jede Nacht.
Angesichts der SARS-CoV-2 / COVID-19 Pandemie hatten wir nur wenige Kontakte mit Menschen, alle erfreulich. Ob beim Versuch, Frischwasser zu bekommen, ob an der Kasse im Supermarkt oder auf der Tankstelle, stets waren die Menschen freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit.
Während der Pandemie waren diese vier Reiseländer ideal. Sie sind ziemlich glimpflich durch die erste Welle gekommen, danach (im Sommer) war die Situation dort recht entspannt. Insbesondere die drei baltischen Länder sind dünn besiedelt, Abstand halten fällt dort relativ leicht. Für uns ist das Reisen im Womo ohnehin der beste Infektionsschutz.
Selten haben wir so viele Möglichkeiten gesehen (und einige davon genutzt), wo man in der Wildnis frei stehen kann. Selbstverständlich gibt es auch viele „normale“ (kommerzielle) Campingplätze. Öffentliche / kommunale Wohnmobil-Stellplätze, wie wir sie aus Süd-, West- und Nordeuropa gewohnt sind, mit geringer Gebühr oder gebührenfrei, meistens mit Ver- und Entsorgung, die sind in Polen, Litauen, Lettland und Estland nicht üblich. Stattdessen gibt es private (kommerzielle) Stellplätze, viele davon jedoch ohne Ver-/Entsorgung.
Übernachtungsplätze und gelegentlich Stellen für Wasserversorgung bzw. zur Entsorgung haben wir mal wieder in Führern aus der Womo-Reihe gefunden, die die übliche zuverlässige Orientierung boten: „Mit dem Wohnmobil nach Polen, Teil 1: Der Norden“ sowie „Mit dem Wohnmobil ins Baltikum – Litauen ◦ Lettland ◦ Estland“. Einzelne Stellplätze haben wir in dem internationalen Stellplatz-Portal Campercontact gefunden und einige haben wir selbst entdeckt.
Die o.g. Womo-Führer enthalten weit mehr als Informationen zur Wohnmobil-Infrastruktur. Sie geben jeweils sehr viele Tips für touristisches Programm, und zwar zu sehr unterschiedlichen Interessen. Zusätzlich und besonders für Hintergrund-Informationen hatten wir noch Reise-Handbücher aus dem Dumont-Verlag: „Polen – Der Norden“ sowie „Baltikum“. Sie waren eine gute Wahl.
Die vielen Seen in allen vier Ländern und die nur mäßig fließenden Flüsse im flachen Baltikum bringen im Sommer viele Mücken hervor. Die haben wir aber nur selten als bedeutende Beeinträchtigung erlebt. Unangenehmer waren Bremsen, die dort häufig vorkommen, und Zecken.
Selbstverständlich gibt es in Polen und im Baltikum gute Straßen, das sind insbesondere die Hauptdurchgangsstraßen. Viele Nebenrouten sind in schlechtem Zustand, nicht wenige miserabel. Häufig sind die Straßen sehr schmal. Hinzu kommt in vielen Fällen, dass die Fahrbahnränder bis zu einem Meter breit abgebrochen sind, mit großen Schlaglöchern. Dann steht nur eine schmale Fahrbahn zur Verfügung, für beide Fahrtrichtungen. Bei Gegenverkehr muss auf die bröckelden Ränder ausgewichen oder angehalten werden.
Bedauerlicherweise passen viele Einheimische ihre Fahrweise nicht dem schlechten Zustand der Straßen an. Es wird schneller gefahren, als die Fahrbahn und die Straßenführung erlauben, oft wird sehr riskant überholt. Entsprechend haben wir viele Kreuze, Kerzen und Totenlichter an den Straßen gesehen.
Gelegentlich sind wir auch über Schotterstraßen gefahren, nicht nur in Lettland, wo sie Standard auf Nebenstrecken sind. Insgesamt sind von allen vier Ländern in Estland die Straßen am besten. Die sonstige Infrastruktur, wie z.B. Parkplätze, Tankstellen, Supermärkte etc., ist in allen vier Ländern gut.
Als Selbstversorger haben wir Lebensmittel meistens in Supermärkten gekauft. Die Preise waren in Polen, Litauen und Lettland durchweg deutlich günstiger als in Deutschland. Das estnische Preisniveau war ähnlich wie zu Hause. Für uns war dies eine preiswerte Reise. Einschließlich der Kosten für Diesel haben wir kaum mehr Geld ausgegeben, als wenn wir zu Hause geblieben wären.
In den drei baltischen Ländern ist der Euro jeweils Landeswährung, Preisvergleiche sind dadurch sehr einfach. Die Mitgliedschaft in der EU bewirkt in allen vier Ländern eine ähnliche Auswahl in den Supermärkten, wie in anderen europäischen Reiseländern.
Ein Ärgernis, das wir in Litauen und Polen erlebt haben, sind gebührenpflichtige Supermarkt-Parkplätze. Unglaublich lange, klein gedruckte Texte auf Schildern, in Landessprache und Englisch, sollten uns die Regeln erläutern. Wir wollten aber nur einkaufen. Das haben wir dann bei der Konkurrenz erledigt. Es gibt nämlich in allen vier Ländern eine Auswahl guter Supermarkt-Ketten. In Lettland war die Abzocke auf Supermarkt-Parkplätzen auf die Spitze getrieben (siehe in der Lettland-Zusammenfassung).
Insbesondere Pfifferlinge, aber auch Beeren, Gurken, Tomaten und Knoblauch haben wir gelegentlich an der Straße gekauft. Die Preise für diese selbst gesammelten bzw. im eigenen Garten geernteten Lebensmittel waren stets sehr günstig, die Qualität erstklassig.
Diesel war während der gesamten Reise billig, wie Pandemie-bedingt in Deutschland, mit etwa einem Euro pro Liter, plus / minus 10 Cents.
Landesspezifische Informationen zu allen vier bereisten Ländern, einschließlich unserer jeweils schönsten Erlebnisse und Eindrücke, haben wir in den Zusammenfassungen der Reiseabschnitte veröffentlicht:
Wir haben diese Reise und den Aufenthalt in jedem der vier Länder sehr genossen und werden bestimmt wieder kommen.
Der Bericht von unserer Polen-Baltikum-Rundreise ist damit abgeschlossen.
We really enjoyed this trip and the stay in each of the four countries and will definitely come again.
The report from our Poland-Baltic tour is now complete.
Danke für die informativen Berichte und die atemberaubenden BIlder