Geländereifen / Cross-country tires

 

Gekauft haben wir das Fahrzeug mit Winterreifen der Größe 225/75 R16. Vor der dreimonatigen Reise durch Island haben wir es mit Geländereifen ausgerüstet. Nicht ahnend, dass das alles andere als trivial ist, haben wir bei der Kfz-Werkstatt angefragt, bei der ein Bekannter von uns arbeitet. Das war ein Glücksgriff, u. A. weil der Sohn des Chefs selbst Offroad-Fan ist und daher praktisches Wissen über Geländereifen vorhanden ist.

Nach Rücksprache mit CS-Reisemobile wurden uns 245/75R16-120 Q Reifen empfohlen. Für diese Reifengröße sind tatsächlich in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs Reifendrücke aufgelistet. Speziell für Island wurden uns Cooper DI STT Reifen empfohlen, das sind MT (Mud-Terrain) Reifen. Die sind für 80% Offroad und 20% Straße konzipiert. Geländereifen gibt es in der Größe 225/75 R16 wohl nicht mit einer ausreichenden Traglast. Die einzige Alternative beim MT ist daher die nächste Größe 245/75 R16. Sie haben aber einen größeren Umfang als die Erstausrüstung.

Mit Fotos des Fahrzeugs hat die Werkstatt von einem Fahrzeug-Sachverständigen klären lassen, dass er die ausgesuchten Reifen für dies Fahrzeug als zulassbar deklariert. Durch den Wechsel auf die neuen Reifen war dann offiziell die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erloschen. Unsere Mercedes-Werkstatt hat das Steuergerät des Fahrzeugs auf die geänderte Reifengröße codiert. Der Sachverständige hat das Fahrzeug begutachtet und ein entsprechendes Gutachten erstellt. Mit dem Gutachten haben wir bei der Zulassungsstelle die Reifen in die Zulassungsbescheinigung eintragen lassen, damit war die Betriebserlaubnis wieder hergestellt. Das gesamte Prozedere hat sich über zweieinhalb Monate hingezogen.

english:

We bought the vehicle with winter tires of size 225/75 R16. Before the three-month trip through Iceland, we equipped it with off-road tires. Not knowing that this is anything but trivial, we have asked the car repair shop, where a friend of us works. That was a stroke of luck, among other things because the son of the boss himself is an off-road fan and therefore there is practical knowledge about off-road tires.

After consultation with CS travel mobiles 245 / 75R16-120 Q tires were recommended. For this tire size, tire pressures are actually listed in the vehicle owner’s manual. Especially for Iceland we were recommended Cooper DI STT tires, which are MT (mud-terrain) tires. They are designed for 80% offroad and 20% road. Off-road tires in the size 225/75 R16 probably do not have a sufficient payload. The only alternative for the MT is therefore the next size 245/75 R16. But they have a larger circumference than the original equipment.

With photos of the vehicle, the workshop has clarified by an authorised vehicle expert that he declares the selected tires for this vehicle as allowable. By changing to the new tires the officiall operating permit of the vehicle extinguished. Our Mercedes workshop has coded the vehicle’s control unit for the modified tire size. The expert has assessed the vehicle and prepared a corresponding report. With the report, we have registered the tires in the registration certificate at the registration office, so that the operating license was restored. The entire procedure has dragged on for two and a half months.
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Die MT-Reifen haben ein sehr ausgeprägtes Profil. Sie sind auf Asphalt recht laut und lassen das Fahrzeug deutlich rütteln. Allerdings sind sie 50.000 km gelaufenund für ein paar tausend weitere Kilometer wären sie noch gut gewesen. Dabei haben wir sie recht stark beansprucht. Und zwar nicht nur in Island sondern insbesondere auch in Griechenland, wo die Straßen sehr übel sind. In Lappland haben sie sich im Winter auf Schnee und Eis sehr gut bewährt.

Vor der Verschiffung nach Kanada haben wir die abgefahrenen MT-Reifen durch neue All Terrain (AT) Reifen ersetzt. Es sind BF Goodrich AT in der Größe 245/75 R16, wie die MT-Reifen. Die sind erheblich laufruhiger, als die MT-Reifen. Beide sind selbstverständlich wintertauglich.

Diese zweiten Geländereifen sind 70.000 km gelaufen. Weil wir mit denen sehr zufrieden waren, haben wir die gleichen (BF Goodrich AT 245/75 R16) nochmal genommen. 66.000 km sind die auch gelaufen.

Vor der neunmonatigen Südamerika-Reise haben wir den inzwischen dritten Satz der bewährten BF Goodrich Reifen montieren lassen. Von denen hat der am rechten Vorderrad Probleme bereitet: Er verlor laufend Luft, nicht soviel, dass wir ihn vorzeitig austauschen mussten. Aber alle zwei bis vier Tage musste der Druck wieder erhöht werden, an einer Tankstelle oder bei einer Reifenwerkstatt. Schlimmer war, dass dieser Reifen an der Außenseite sein Profil über die Monate völlig abfuhr. Im Norden von Chile haben wir ihn in einer Reifenwerkstatt gegen den linken getauscht. Der fuhr in zwei Monaten auch ein wenig ab, aber nicht so erheblich. Schließlich haben wir vor der Rückverschiffung den abgefahrenen Reifen, der Luft verlor, gegen den Ersatzreifen getauscht, damit das Wohnmobil nicht auf dem Schiff einen Plattfuß bekam.

Nach den rund 32.000 km in Südamerika waren die Hinterreifen noch brauchbar. Die wurden nach vorn gewechselt und hinten neue aufgezogen.

Nach der Irlandreise und dem Ausflug in die Alpen haben wir auch die anderen beiden Reifen nach inzwischen gut 44-tausend km gegen neue getauscht. Zusammen mit den knapp 12-tausend km gelaufenen sind es unsere vierten BF Goodrich Reifen. Deren Preis hat sich in sechs Jahren fast vervierfacht(!) und sie sind schwierig zu beschaffen.

english:

The MT tires have a very pronounced profile. They are quite noisy on asphalt and cause the vehicle to shake significantly. However, they have run 50,000 km and would have been good for a few thousand more kilometers. We put a lot of strain on them. And not only in Iceland but especially in Greece, where the roads are very bad. In Lapland, they have proved very successful in winter on snow and ice.

Before shipping to Canada, we replaced the crappy MT tires with new All Terrain (AT) tires. They are BF Goodrich AT in size 245/75 R16, like the MT tires. They run considerably smoother than the MT tires. Both are of course suitable for winter use.

These second off-road tyres have run 70,000 km. Because we were very satisfied with them, we took the same ones (BF Goodrich AT 245/75 R16) again. They have also run 66,000 km. In the meantime, we are driving the fourth off-road tyres, the third BF Goodrich.

Before our nine-month South America trip, we had the third set of tried-and-tested BF Goodrich tyres fitted. The one on the right front wheel caused problems: It kept losing air, not so much that we had to replace it prematurely. But every two to four days the pressure had to be increased again, at a petrol station or a tyre workshop. What was worse was that the tread on the outside of this tyre had completely worn off over the months. In the north of Chile, we exchanged it for the left one at a tyre workshop. It also wore down a little in two months, but not that much. Finally, before shipping back, we exchanged the worn tyre, which was losing air, for the spare tyre so that the van would not get a flat tyre on the ship.

After about 32,000 km in South America, the rear tyres were still usable. They were changed to the front and new ones were fitted at the rear.

After the trip to Ireland and the excursion to the Alps, we also replaced the other two tyres with new ones after a good 44,000 km. Together with the the ones that hat run almost 12,000 km, these are our fourth BF Goodrich tyres. Their price has almost quadrupled in six years(!) and they are difficult to get hold of.

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Mini-Kompressor

In Argentinien haben wir bei Villa Gesell vergeblich einen Weg zu einem Leuchtturm gesucht. Am Ortsrand von Mar Azul haben wir dann eine Zufahrt über den Strand entdeckt, die laut Navi am Strand entlang zum Leuchtturm führt. Kaum waren wir hier etwa 200 Meter gefahren, steckten wir im Tiefsand fest. Unsere Versuche, die Räder freizuschafeln und aus dem Sand zu entkommen, scheiterten. Inzwischen stürmte es und wir wurden gesandstrahlt. Hinzu kam Regen und die Dämmerung zog auf.

Aus einer Rettungsschwimmerhütte kamen zwei junge Männer, die offenbar Feierabend machten. Die habe ich angesprochen und um Hilfe gebeten. Sie empfahlen, die Reifendrücke zu halbieren, um im Sand fahren zu können. Zunächst habe ich das verweigert, schließlich achte ich immer auf Reifendrücke, wie im Betriebshandbuch des Fahrzeugs angegeben. Aber unsere Situation war verzweifelt, also habe ich nachgegeben und wir haben gemeinsam Luft aus den Reifen abgelassen. Inzwischen war der Fahrer eines großen Pickup auf uns aufmerksam geworden. Der holte kurzerhand ein Abschleppseil hervor und zog uns etwa fünf Meter vor. Nach dem Entfernen des Abschleppseils konnten wir ohne weitere Probleme auf dem Strand einen großen Bogen fahren und auf festen Boden zurückkehren.

Das war eine verblüffende Erfahrung, die wir in Namibia (mit einem viel kleineren Fahrzeug, das auch nicht unser eigenes war) nicht verinnerlicht hatten.

Wir hatten dann noch ein weiteres Mal Glück, dass eine Tankstelle nur ein paar Kilometer entfernt war. Dorthin sind wir im Schrittempo gefahren und ich habe alle vier Reifen wieder gefüllt.

Dieses Erlebnis hat uns zu der Überzeugung gebracht, dass wir einen Kompressor an Bord haben sollten. Ein großer Kompressor wäre zu schwer, würde zu viel Platz beanspruchen und zu viel Strom verbrauchen. Aber es gibt am Markt eine Auswahl kleiner, handlicher Geräte. Für den Xiaomi Portable Electric Air Compressor 1S habe ich mehrere gute Bewertungen gefunden. Für 38 € war er gerade im Angebot, also haben wir ihn gekauft.

In Irland hat er seine Bewährungsprobe bestanden: Dank der drahtlosen Reifendrucküberwachung habe ich bemerkt, dass der Reifen vorn rechts langsam Druck verlor. Nach einigen Kilometern Fahrt war er um etwa 1,5 bar gefallen. Also habe ich auf einem Parkplatz angehalten und den neuen Kompressor an das Reifenventil angeschlossen. Ungefähr 15 Minuten hat er gebraucht, den Verlust auszugleichen plus eine kleine Reserve für die Weiterfahrt zu einer Reifenwerkstatt.

english:

Mini compressor

In Argentina, we searched in vain for a road to a lighthouse near Villa Gesell. On the outskirts of Mar Azul, we then discovered an access road across the beach which, according to the sat nav, leads along the beach to the lighthouse. We had barely ridden about 200 metres when we got stuck in the deep sand. Our attempts to free the wheels and get out of the sand failed. In the meantime, it was storming and we were blasted with sand. It was also raining and dusk was falling.

Two young men came out of a lifeguard hut who were obviously finishing work. I spoke to them and asked for help. They recommended halving the tyre pressures so that I could ride in the sand. At first I refused, after all I always pay attention to tyre pressures as specified in the vehicle’s operating manual. But our situation was desperate, so I gave in and we let the air out of the tyres together. In the meantime, the driver of a large pickup truck had noticed us. Without further ado, he got out a tow rope and pulled us forward about five metres. After removing the tow rope, we were able to drive a wide arc on the beach and return to solid ground without any further problems.

This was an amazing experience that we had not internalised in Namibia (with a much smaller vehicle that was also not our own).
We were lucky once again that a petrol station was only a few kilometres away. We drove there at walking pace and I filled all four tyres again.

This experience convinced us that we should have a compressor on board. A large compressor would be too heavy, take up too much space and consume too much electricity. But there is a selection of small, handy devices on the market. I found several good reviews for the Xiaomi Portable Electric Air Compressor 1S. It was on offer for €38, so we bought it.

It passed its test in Ireland: Thanks to the wireless tyre pressure monitoring system, I noticed that the front right tyre was slowly losing pressure. After driving a few kilometres, it had dropped by around 1.5 bar. So I stopped in a car park and connected the new compressor to the tyre valve. It took about 15 minutes to compensate for the loss plus a small reserve for the onward journey to a tyre repair shop.

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