Kanadas Westen im Sommer

Dies ist der gesamte Blog der Reise-Abschnitte unserer Kanada-Reise durch Britisch Columbia und die Northwest Territories bis Yellowknife im Sommer.

Er enthält die Reise von den Rocky Mountains durch Vancouver, Vancouver Island, die Inside Passage, den Nordwesten von British Columbia und den Südwesten der Northwest Territories von Ende Juli bis Mitte August (auf 2 langen Seiten):

english:

Canada’s west in summer

This is the entire blog of the travel sections of our Canada trip through British Columbia and the Northwest Territories to Yellowknife in the summer.

It contains the trip from the Rocky Mountains through Vancouver, Vancouver Island, the Inside Passage, the Northwest of British Columbia and the Southwest of the Northwest Territories from late July to mid-August (on 2 long pages):

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Glacier Highway

 

Vom Highway 37, im Nordwesten von British Columbia, zweigt bei Meziadin Junction der Glacier Highway ab, der in Stewart an der Grenze zu Alaska endet. Diese 62 km sind von dramatischer Landschaft flankiert, mit Gletschern der Coast Mountains. Ein wenig sind wir an den Icefields Parkway in den Rockies erinnert. Aber diese Landschaft ist rauer, von Wolken und Nebel in den Berggipfeln noch zusätzlich betont. Diese etwas trübe Stimmung bringt das Türkis eines kleinen Gletschersees direkt an der Straße besonders zur Geltung.

english:

From Highway 37 in northwest British Columbia, the Glacier Highway branches off at Meziadin Junction, ending at Stewart on the Alaskan border. These 62 km are flanked by dramatic scenery, with glaciers of the Coast Mountains. We are a bit reminiscent of the Icefields Parkway in the Rockies. But this landscape is rougher, emphasized by clouds and fog in the mountain peaks in addition. This slightly cloudy mood brings out the turquoise of a small glacier lake directly by the road.

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Stewart

 

Stewart liegt praktisch unmittelbar vor dem Ende der Welt, die Straße führt gleich hinter dem Ort über die Grenze nach Hyder in Alaska (USA) und endet dort. Und so wirkt Stewart auch wie am Ende der Welt. Es stellt sich gern als Western-Stadt dar. Wir finden es skurril.

english:

Stewart lies almost immediately before the end of the world, the road leads just beyond the town across the border to Hyder in Alaska (USA) and ends there. And so Stewart looks like the end of the world. It likes to portray itself as a western town. We think it’s bizarre.

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Mal eben durch Alaska

 

Außer dem Glacier Highway gibt es noch zwei weitere attraktive Gründe, nach Stewart zu reisen: Bärenbeobachtung und der Salmon Glacier (Lachs-Gletscher). Im Stewart Information Center bekommen wir eine kostenlose Broschüre mit Wegbeschreibung. Gleich jenseits von Stewart fahren wir über die US-Grenze nach Hyder. Eine Grenzkontrolle bei der Einfahrt nach Alaska ist hier nicht vorgesehen, es gibt sowieso keinen anderen Weg, als den zurück. Dass Hyder ein kleines Nest ist, das schon bessere Zeiten gesehen hat, haben wir geahnt. Tatsächlich ist das einzige Leben im Ort, das wir wahrnehmen, der Campingplatz direkt an der Durchgangsstraße. Der Lebensmittelladen und die Tankstelle sind geschlossen und dem Verfall preisgegeben. Zunächst sind wir noch verwirrt wegen der extrem niedrigen Geschwindigkeitsbegrenzung, dann wird uns klar, dass es Meilen pro Stunde sind, wir sind in den USA.

Zum so genannten Lachs-Lauf im Spätsommer, wenn die Fische „ihren“ Fluss hinauf schwimmen, kommen Schwarzbären und Grizzlybären zum Fish Creek am Ortsausgang von Hyder. Dort sind Holzstege und -laufgänge, von denen die Bären in Sicherheit beobachtet werden können. Aber die aktuellen Aufzeichnungen aller Wildbeobachtungen am Kiosk zeigen uns, dass hier noch kaum etwas passiert: Etwa ein Schwarzbär am Tag, obwohl schon ein paar Lachse da sind. Damit wollen wir uns nicht aufhalten und fahren weiter in Richtung Salmon Glacier.

Ein paar hundert Meter hinter der Bärenbeobachtungszone wechselt die Straße zu einer heftig staubenden Schotterstraße. Sie ist ein wenig abenteuerlich, mit starken Anstiegen und einigen Engstellen, über längere Strecken entlang der Bergwand. Fast unbemerkt, nur durch ein Hinweisschild markiert, fahren wir wieder nach British Columbia hinein. Eine direkte Straße innerhalb Kanadas zum Gletscher gibt es nicht. Als wir zum ersten Mal den Fuß des Gletschers tief unter uns sehen, überquert ein Murmeltier die Straße und verschwindet am Berghang.

english:

Just quickly through Alaska

In addition to the Glacier Highway, there are two other attractive reasons to travel to Stewart: bear watching and the Salmon Glacier. At the Stewart Information Center we get a free brochure with directions.

Just beyond Stewart we drive across the US border to Hyder. A border control at the entrance to Alaska is not provided here, there is no other way than the back anyway. That Hyder is a small nest that has seen better times, we have guessed. In fact, the only place we notice live is the campsite right at the thoroughfare. The grocery store and the gas station are closed and exposed to decay. At first we are confused because of the extremely low speed limit, then we realize that it’s miles per hour, we are in the US.

For the so-called salmon run in late summer, when the fish swim „their“ river, black bear and grizzly bear come to Fish Creek on the outskirts of Hyder. There are wooden walkways from which the bears can be safely observed. But the current records of all wildlife viewing at the kiosk show us that hardly anything happens here: about one black bear a day, even though a few salmon are already there. We do not want to spend time there and continue towards Salmon Glacier.

A few hundred meters past the bear observation zone, the road changes to a heavily dusty gravel road. It is a bit adventurous, with strong climbs and some bottlenecks, over longer stretches along the mountain wall. Almost unnoticed, marked only by a sign, we drive back to British Columbia. A direct road within Canada to the glacier does not exist. When we see the foot of the glacier deep below us for the first time, a groundhog crosses the road and disappears on the mountainside.

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Nun geht es noch einige Kilometer beran. An diversen Aussichtspunkten sind Parkbuchten angelegt, von denen wir immer wieder andere Aussichten auf den Gletscher und die umgebenden Berge haben, bis wir nach 37 km (ab Stewart) am Gipfelpunkt anlangen.

english:

Now it is still a few kilometers upward. Parking bays are laid out at various viewpoints, from which we have different views of the glacier and the surrounding mountains, until we reach the summit after 37 km (from Stewart).

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Zurück über Hyder

 

Nachdem wir die Aussicht auf den Salmon Glacier aus allen möglichen Perspektiven genossen haben, müssen wir die staubige Bergstraße wieder hinab. Jetzt haben wir auch Muße, weitere außergewöhnliche Schönheiten entlang der Route wahrzunehmen, die wir auf dem Weg zum „Ziel“ ignoriert haben. Zunächst werfen wir einen Blick in die Tiefe zum Gletscherfluss, grau von Sedimenten. Daneben liegt ein kleiner, türkisfarbener See, typisch für Gletscherwasser.

english:

Back via Hyder

After enjoying the view of the Salmon Glacier from all possible perspectives, we have to descend the dusty mountain road again. Now we have leisure to notice more extraordinary beauties along the route that we ignored on our way to the „destination“. First, we take a look into the depths to the glacier river, gray of sediments. Next to it is a small turquoise lake, typical of glacier water.

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Diese Straße wurde angelegt für diverse, teilweise sehr ergiebige Silber- und Goldminen. Sie haben Abraumhalden und Gruben hinterlassen, die sich die Natur zurück erobert. Das milde Licht des späten Nachmittags zaubert filigrane Spiegelungen in die künstlichen Seen.

english:

This road was built for various, sometimes very productive silver and gold mines. They have left dumps and pits that nature recaptures. The mild late afternoon light conjures filigree reflections in the artificial lakes.

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Bei der Rückkehr von Hyder in Alaska nach Stewart in Kanada findet eine Grenzkontrolle statt. Die kanadischen Grenzer haben hier die Aufgaben der US-Grenzbehörde mit übernommen. Aus- und Einreisestempel gibt es allerdings nicht.

english:

On the return from Hyder in Alaska to Stewart in Canada there is a border control. The Canadian border guards have taken over the duties of the US border authority here. There are no entry and exit stamps, however.

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Waldbrand

 

Von Stewart fahren wir zwangsläufig zurück zum Highway BC 37 und auf ihm weiter nach Norden. Bei bestem Sommerwetter bestätigt sich das Motto der Provinz: Beautiful British Columbia. Der folgende Morgen bringt zunächst einen Wetterwechsel. Dramatische Wolkenformationen ziehen über den Himmel.

english:

Wildfires

From Stewart, we inevitably drive back to Highway BC 37 and continue north. In the best summer weather, the motto of the province is confirmed: Beautiful British Columbia. The following morning brings first a change of weather. Dramatic cloud formations move across the sky.

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Mittags liegt der Geruch von Rauch in der Luft. Dann bemerken wir eine leicht bräunliche Tönung der dichten Wolken. Der Rauchgeruch wird immer stärker. An einer Straßenbaustelle südlich von Dease Lake müssen wir halten und auf den Gegenverkehr warten. Dabei erfahren wir von den Bauarbeitern, dass Telegraph Creek, etwa 50 km westlich, evakuiert wurde. Für Dease Lake wird Evakuierungsalarm erwogen. Dort müssen wir durch, oder zurück und ca. tausend Kilometer Umweg fahren.

english:

At noon, the smell of smoke is in the air. Then we notice a light brownish tint of the dense clouds. At a road construction site south of Dease Lake we have to stop and wait for oncoming traffic. From the construction workers we learn that Telegraph Creek, about 50 km to the west, was evacuated. Evacuation alert is being considered for Dease Lake. There we have to drive through, or back and about a thousand kilometers detour.

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Wir beschließen weiter zu fahren, denn die Straße ist nicht gesperrt. Der Rauch wird stärker, die Landschaft ist zunehmend wie in Nebel getaucht. In Dease Lake tanken wir vorsichtshalber nochmal voll, um unseren Bewegungsradius zu maximieren. Auf der Weiterfahrt wird der Rauch schwächer und wir sind erleichtert. Doch die Freude währt nicht lange, voraus in der Ferne, scheinbar im Bereich der Straße, stehen Rauchsäulen. Schließlich halten wir einen Camper an, der uns entgegen kommt, und fragen nach der Situation weiter voraus. Der Fahrer gibt Entwarnung, die Straße sei problemlos passierbar. Tatsächlich qualmt es stark ein paar hundert Meter von der Straße entfernt, aber wir sehen keine Flammen. Als wir den dichten Rauch endlich hinter uns gelassen haben, sind wir sehr froh, bleiben aber alarmiert.

english:

We decide to continue driving because the road is not closed. The smoke is getting stronger, the landscape is increasingly bathed in fog. As a precaution, we refuel at Dease Lake to maximize our range of motion. On the way the smoke gets weaker and we are relieved. But the joy does not last long, ahead in the distance, apparently close to the road, are standing smoke columns. Finally, we stop a camper coming towards us and ask about the situation further on. The driver gives the all-clear that the road is easily passable. In fact, it smokes a few hundred meters from the road, but we do not see any flames. When we have finally left the thick smoke behind, we are very happy, but remain alarmed.

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Wildnis Alaska Highway

 

Vier Jahre nach unserer Reise durch Yukon und Alaska sind wir wieder auf dem Alaska Highway. Diesmal fahren wir in Richtung Südosten, bis auf ein paar Kilometer Yukon, durch British Columbia. Diese Straße ist ein Mythos, nicht nur wegen der direkten Verbindung nach Alaska. Sie führt auf der gesamten Länge durch abwechslungsreiche, atemberaubende Landschaften. Auch hier sind in der Ferne Waldbrände zu sehen und die Luft ist Rauch geschwängert. Entsprechend sind einige der folgenden Fotos getrübt.

Dass wir uns trotz der sehr gut ausgebauten Straße in der Wildnis befinden, wird schnell deutlich: Nur ein paar Meter vom Straßenrand erntet ein Schwarzbär genüsslich Himbeeren.

english:

Wilderness Alaska Highway

Four years after our trip through Yukon and Alaska, we are back on the Alaska Highway. This time we drive southeast, except for a few kilometers Yukon, through British Columbia. This road is a myth, not just because of the direct connection to Alaska. It leads along the entire length through varied, breathtaking landscapes. Here, too, wildfires can be seen in the distance and the air is smoke impregnated. Accordingly, some of the following photos are tarnished.
That we are in spite of the very well-developed road in the wilderness, quickly becomes clear: Only a few meters from the roadside a black bear pleasurable harvests raspberries.

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Und dann geben die Waldbisons eine Vorstellung, nein, eine Machtdemonstration. Der erste, den wir sehen, trottet unmittelbar neben der Fahrbahn und wirbelt Staub auf wie ein Stier in der Arena. Ein paar Kilometer weiter liegt einer im Gras. Als der Herumkommer ihn fotografiert, nimmt er das als Aufforderung zum Näherkommen. Da geht der Fotograf lieber auf Distanz. Und dann hat eine ganze Herde Party. Neben und auf dem Alaska Highway. Gern halten sie auch mal einen LKW an.

english:

And then the wood bison give a presentation, no, a demonstration of power. The first one we see trots right next to the road and whirls up dust like a bull in the arena. A few kilometers further on, one lies in the grass. When the Aroundgetter photographs him, he takes this as an invitation to approach. So the photographer prefers to go on distance. And then has a whole herd party. Next to and on the Alaska Highway. They also like to stop a truck.

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Mineralien-Lecke

 

Inzwischen haben wir ein Talent entwickelt, in der Wildnis besonders schöne Stellplätze für die Nacht zu finden. Das gelingt nicht jeden Tag, aber doch sehr oft. Am Alaska Highway haben wir mal wieder einen unbezahlbaren Platz mit Gebirgspanorama. Etwa 150 m vor uns ist die Straße, weit genug entfernt, um nicht zu stören. Hinter uns rauscht ein Gletscherbach.

english:

Mineral Lick

Meanwhile, we have developed a talent to find especially beautiful pitches for the night in the wilderness. This is not possible every day, but very often. At the Alaska Highway we once again have a priceless place with a mountain panorama. About 150 meters in front of us is the road, far enough away to not disturb. Behind us, a glacier stream rushes.

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Am Morgen ist der Rauchgeruch, der schwer in der Luft lag, verschwunden. Ein paar Kilometer weiter südlich liegen Mineralien-geladene Sedimente als Steilufer des Liard River offen. Sie werden gern von Wildtieren, wie Schafen, Ziegen, Karibus und Hirschen aufgesucht, die dort die Mineralien lecken. Ein kurzer Rundwanderweg durch den Wald führt zu den kalkhaltigen Klippen. Tiere zeigen sich nicht. Der Rückweg führt durch ein großes Feld weißer „Flocken“, die entfernt an Pusteblumen erinnern.

english:

In the morning, the smoke smell, which was heavy in the air, has disappeared. A few kilometers further south, mineral-laden sediments are exposed as steep banks of the Liard River. They are often visited by wildlife, such as sheep, goats, caribou and deer, who lick the minerals there. A short circular walk through the forest leads to the calcareous cliffs. Animals do not show up. The way back leads through a large field of white „flakes“ reminiscent of dandelions.

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In Falten gelegt

 

Muncho Lake ist ein tiefer, kalter Gletschersee, an dem der Alaska Highway entlang läuft. Der 11 km lange und 1,6 km breite See gilt als ein Juwel der Northern Rockies.

english:

Wrinkled

Muncho Lake is a deep, cold glacier lake along the Alaska Highway. The 11 km long and 1.6 km wide lake is considered a jewel of the Northern Rockies.

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Rund 50 km weiter östlich beeindrucken uns die geologischen Formationen des „Gefalteten Bergs“ (Folded Mountain). Tektonische Deformationen haben den Kalkstein mit seinen vielen Lagen gefaltet.

english:

About 50 km to the east, the geological formations of the „Folded Mountain“ impress us. Tectonic deformations have folded the limestone with its many layers.

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Luchs

 

Luchse gelten als quasi unsichtbar. Sie sind irgendwo im Wald, aber die extrem scheuen Tiere zeigen sich nicht. Im Polar Park im Norden Norwegens haben wir schon mal einen gesehen. Die Gehege dort sind groß, aber es ist doch ein Zoo.

Zu einem öffentlichen Campingplatz abseits des Alaska Highway, etrwa 40 km westlich von Fort Nelson, müssen wir ein paar Kilometer über einen Waldweg fahren. Da steht links voraus ein Luchs am Weg. Wir verlangsamen die ohnehin langsame Fahrt. Die Katze mit den langen Beinen und den charakteristischen Puscheln an den Ohren hält kurz inne, läuft aber nicht weg. Etwa hundert Meter vor uns trottet sie über den Weg, setzt sich an den Wegrand und schaut sich um. Dann geht sie gemächlich weiter und sucht einen sicheren Ausguck, von dem sie uns beobachtet.

english:

Lynx

Lynx are considered invisible. They are somewhere in the forest, but the extremely shy animals do not show up. We have already seen one in Polar Park in the north of Norway. The enclosures there are large, but it’s a zoo.

To a public campsite off the Alaska Highway, about 40 km west of Fort Nelson, we have to drive a few kilometers over a forest road. There is a lynx on the way to the left. We slow down the already slow ride. The cat with the long legs and characteristic hairs on its ears stops for a moment but does not run away. About a hundred meters ahead of us it trudges across the path, sits down at the edge of the road and looks around. Then it goes on leisurely and looks for a secure lookout from which it watches us.

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Liard Trail

 

Bei Fort Nelson zweigt vom Alaska Highway der Liard Trail ab. Über diese mehrere hundert Kilometer Schotterstraße wollen wir nach Norden in die Northwest Territories fahren. Fort Nelson ist ein freundlicher, aufgeräumt Ort, gut um Vorräte aufzustocken. Das Visitor Center bietet nicht nur freies WLAN sondern auch einen großen, klimatisierten Raum mit Tischen und Stühlen sowie Steckdosen für die Stromversorgung unserer Notebooks. Dazu gibt es noch gratis Kaffee. Informationsbroschüren und Straßenkarten bekommen wir hier sowieso. Und für die Ver- und Entsorgung des Wohnmobils ist gleich nebenan eine großzügige Anlage.

Am Ortsrand von Fort Liard ist ein gebührenfreier, städtischer Campingplatz eingerichtet. Wir belegen einen der letzten noch freien Plätze. Beim Rundgang zur Orientierung erfahren wir, dass am Nachmittag ein Bär auf dem Platz war, aber verscheucht wurde. Vorsicht ist geboten.

Am folgenden Tag, auf dem weiteren Weg nach Norden, treffen wir wieder auf Waldbisons, die die Straßenränder in Besitz genommen haben. Wenn sie die Straße überqueren, sichern die Alten ihre Jungtiere und sperren dabei die Straße.

Es regnet stundenlang, den Bisons scheint das egal zu sein. Aber unser Womo wird auf der Schotterstraße von oben bis unten verdreckt.

english:

Near Fort Nelson branches the Liard Trail from the Alaska Highway. Over this several hundred kilometers of gravel road we want to drive north into the Northwest Territories. Fort Nelson is a friendly, tidy place, good for stocking up supplies. The Visitor Center offers not only free WiFi but also a large, air-conditioned room with tables and chairs and power outlets for our notebooks. There is also free coffee. Information brochures and road maps we get here anyway. And for the supply and disposal of the camper right next door is a spacious facility.

On the outskirts of Fort Liard there is a free, municipal campsite. We occupy one of the last remaining seats. During the orientation walk we learn that in the afternoon a bear was in the site but was scared off. Caution is advised.

The next day, on the way north, we meet again wood bison, who took possession of the roadsides. When they cross the road, the old secure their young and lock the road.
It rains for hours, the bison don’t seem to care. But our
camper gets dirty on the gravel road from top to bottom.

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Tanzender Himmel

 

Am nördlichen Ende des Liard Trail fahren wir nach Osten weiter über den MacKenzie Highway. Wo die Zufahrt nach Jean Marie River abzweigt, finden wir in einer Art riesiger Kiesgrube einen Platz für die Nacht. Es gibt reizvollere Plätze, aber der Herumkommer ist erschöpft von der anstrengenden Fahrt im Regen auf Schotter. In der Nacht erweist sich der Platz als Glücksfall. Um 1 Uhr steht Frau Rumkommer auf und erkennt Nordlicht am Himmel. Schnell wie nie ist sie angezogen und mit Kamera und Stativ draußen. Jetzt fangen die Nordlichter zu tanzen an. Der Herumkommer ist zu müde und bleibt im Bett. Ihr gelingen trotz Wolken am Himmel spektakuläre Bilder.

english:

Dancing sky

At the northern end of the Liard Trail we head east along the MacKenzie Highway. Where the access road to Jean Marie River branches off, we find a place for the night in a kind of huge gravel pit. There are more charming places, but the Aroundgetter is exhausted from the strenuous ride in the rain on gravel. At night, the place turns out to be a stroke of luck. At 1 a.m. Mrs. Roundgetter gets up and sees the northern lights in the sky. Fast as never she is dressed and with camera and tripod outside. Now the northern lights begin to dance. The Aroundgetter is too tired and stays in bed. In spite of clouds in the sky she captures spectacular pictures.

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Sambaa Deh Falls

 

Etwa auf halber Strecke des MacKenzie Highway zwischen Liard Trail und dem Abzweig nach Yellowknife überqueren wir den Trout River bei den Sambaa Deh Falls. Obwohl (oder vielleicht weil) der Fluss wenig Wasser führt, sind die Wasserfälle sehenswert.

english:

About half way down the MacKenzie Highway between Liard Trail and the branch to Yellowknife we cross the Trout River at the Sambaa Deh Falls. Although (or perhaps because) the river has little water, the falls are worth seeing.

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Coral Falls

 

Nur ein paar hundert Meter oberhalb der Sambaa Deh Falls stürzt der Trout River über die Corall Falls. Neben den berühmten Sambaa Deh Falls werden sie meistens eher beiläufig erwähnt, vielleicht auch, weil sie nicht auch unmittelbar am MacKenzie Highway liegen. Das finden wir ungerechtfertigt, denn sie sind bildschön. Eine kurze Wanderung vom Parkplatz des Territorial Park durch den Wald am Ufer des Flusses führt uns zunächst oberhalb der Wasserfälle, dann auf Flussebene. Im gleißenden Sonnenschein fasziniert uns der Wasservorhang auch bei relativ wenig Wasser.

english:

Only a few hundred meters above the Sambaa Deh Falls, the Trout River crashes over the Corall Falls. In addition to the famous Sambaa Deh Falls, they are usually mentioned casually, perhaps because they are not directly at the MacKenzie Highway. We find that unjustified, because they are beautiful. A short hike from the parking lot of the Territorial Park through the forest on the bank of the river leads us first above the waterfalls, then on river plain. In the glistening sunshine the water curtain fascinates us even with relatively little water.

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Frontier Trail

 

Bei Fort Providence finden wir eine manuelle Fahrzeug-Waschanlage, mit der wir unser Wohnmobil von seiner Schlammkruste befreien können.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Yellowknife auf dem so genannten Frontier Trail sehen wir verbrannte Wälder. Hier ist offenbar vor ein paar Jahren ein Waldbrand durchgezogen. Die versengten aber nicht abgebrannten Wälder, die wir auch schon zuvor öfter gesehen haben, sehen etwas gespenstisch aus.

Über lange Strecken gibt es keinen Zugang in die Wildnis links oder rechts der Straße. Und dann finden wir doch einen Weg, der etwa hundert Meter in ein Seengebiet hinein führt. Auch an dieser Route begegnen uns wieder Waldbisons. Sogar die ersten Kraniche machen sich schon auf den Weg in den Süden.

english:

Near Fort Providence, we find a manual vehicle wash that allows us to free our camper from its mud crust.
On the drive towards Yellowknife on the so-called Frontier Trail we see burnt forests. Here, apparently, a wild fire has gone through a few years ago. The scorched but not burned down forests, which we have seen before often, look a bit spooky.
Over long distances there is no access to the wilderness left or right of the road. And then we find a path that leads into a lake area for about a hundred meters. Also on this route we meet again wood bison. Even the first cranes are already on their way south.

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Northern Lightshow

 

Der Süden der Northwest Territories liegt genau in dem Bereich, in dem Nordlichter besonders intensiv leuchten. Am Ende des Sommers herrscht für ein paar Stunden in der Nacht die Dunkelheit, die erforderlich ist, sie zu sehen. Auch Störlicht von vorbeifahrenden Fahrzeugen ist auf dem Frontier Trail nachts kein nennenswertes Problem. Frau Rumkommer hat schon seit Wochen die Nordlicht-Prognosen im Internet verfolgt und mit der Wettervorhersage verglichen. Wolken würden auch stören. Und dann passt alles, ab 3 Uhr früh. Um 3:45 Uhr beginnt es schon ein wenig zu dämmern.

english:

The south of the Northwest Territories lies exactly in the area where northern lights shine particularly intense. At the end of the summer, for a few hours at night, the darkness prevails, which is required to see them. Also stray light from passing vehicles on the Frontier Trail at night is no significant problem. Mrs. Roundgetter has been following the Northern Lights forecasts on the Internet for weeks and comparing them to the weather forecast. Clouds would disturb too. And then everything fits, from 3 o’clock in the morning. About 3:45 a.m it starts to dawn already.

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Vee Lake Road

 

Es ist etwas spät geworden in Yellowknife, als wir einen Übernachtungsplatz suchen. Nach drei Tagen in der Wildnis ohne Internet haben wir länger zu tun, Emails und Blog zu bearbeiten. In der Hauptstadt der Northwest Territories ist es nicht einfach, einen geeigneten Platz für die Nacht zu finden. So begnügen wir uns mit dem Parkplatz des Skiclub. Der ist kein landschaftlicher Höhepunkt, aber im Spätsommer haben wir dort eine ruhige Nacht. Und am Morgen machen wir hier die Bekanntschaft der bezaubernden Leah.

Für die nächste Übernachtung beginnen wir die Suche rechtzeitig. Ein paar Kilometer außerhalb in Richtung Norden entdecken wir an der Vee Lake Road einen hübschen, sehr ruhigen Platz an einem Bootseinlass. Als der Herumkommer am frühen Morgen als erster aus dem Bett kommt, präsentiert sich der See mystisch im Frühnebel. Und nach dem Frühstück strahlt die ganze Gegend, als wolle sie Werbung für den Sommer machen.

english:

It got a bit late in Yellowknife when we search for a place to stay. After three days in the wilderness without internet, we have to work longer to edit emails and blog. In the capital of the Northwest Territories it is not easy to find a suitable place for the night. So we settle for the parking of the Skiclub. This is not a scenic highlight, but in late summer we have a quiet night there. And in the morning we make the acquaintance of the charming Leah here.
For the next night we start the search on time. A few miles out to the north, at Vee Lake Road, we discover a pretty, very quiet spot by a boat launch. When the Aroundgetter first gets out of bed in the early morning, the lake presents itself mystically in the morning mist. And after breakfast, the whole area shines as if to advertise the summer.

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Felsen-Fundament

 

Yellowknife steht auf einem guten Fundament. Insbesondere in der Umgebung der Stadt liegen die rötlichen, von Gletschern geschliffenen Felsen häufig offen. Vegetation findet darauf wenig Halt. Ein wenig sind wir an die rosa Felsen von Åland erinnert.

english:

Rock foundation

Yellowknife stands on a good foundation. In particular, in the vicinity of the city, the reddish rocks polished by glaciers lie often open. Vegetation finds little hold. We are reminded of the pink rocks of Åland.

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Yellowknife

 

Yellowknife ist eine sympathische Stadt mit einem jungen Flair. Anders als in anderen kanadischen Orten sehen wir viele individuell gestaltete Häuser, insbesondere in der so genannten Altstadt. Das ist eine kleine Halbinsel, ein großer, glatt geschliffener Felsen in einer Bucht des Great Slave Lake. Hier liegen auch die Hausboote, für die die Stadt bekannt ist. Und Yellowknife ist ganz offenkundig eine wohlhabende Stadt. Die Diamantenminen im fernen Hinterland sichern der Stadt ihren Wohlstand.

english:

Yellowknife is a sympathetic city with a young flair. Unlike other Canadian towns, we see many individually designed houses, especially in the so-called Old Town. This is a small peninsula, a large, smooth-cut rock in a bay of the Great Slave Lake. Here are also the houseboats, for which the city is known. And Yellowknife is clearly a prosperous city. The diamond mines in the far hinterland ensure the prosperity of the city.

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Die Kfz-Kennzeichen der Northwest Territories haben die Form eines stilisierten Eisbären. die gibt es in Yellowknife nicht, sondern im Norden der Territories. Wie in einigen anderen Provinzen und Territorien Kanadas ist hier nur das Kennzeichen am Heck des Fahrzeugs erforderlich. Der freie Platz an der Front wird an einigen Fahrzeugen für mehr oder weniger „wichtige“ Kundgebungen genutzt, z.B. für das gelbe Messer (yellow knife).

english:

The license plates of the Northwest Territories have the form of a stylized polar bear. They do not exist in Yellowknife, but in the north of the Territories. As in some other provinces and territories of Canada, only the license plate at the rear of the vehicle is required here. The free space at the front is used on some vehicles for more or less „important“ signs, e.g. for the yellow knife.

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